Beitrag von Dr. Katharina Schueller, AEUStat

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Dr. Katharina Schueller, AEUStat Dr. Katharina Schueller, AEUStat ist Influencer:in

Ein Musterbeispiel für funktionale #Data #Illiteracy: Zahlen und Statistiken werden gelesen, aber nicht verstanden. Verwandt damit ist das Konzept der Strategic Ignorance, auf das mich Sanne Kruse-Becher aufmerksam gemacht hat: Informationen werden systematisch ignoriert, beispielsweise um bestehende mentale Modelle nicht hinterfragen zu müssen. Hier gilt konkret: Auf der Webseite der #OECD steht der deutliche Warnhinweis, dass die Zahlen nicht für Vergleiche zwischen Ländern geeignet sind. https://lnkd.in/e5Kz9gAP Warum das so ist, erklären wir im unserer #Unstatistik vom September 2023. Funktionale Illiteracy bzw. funktionaler Analphabetismus meint übrigens, dass Menschen den Sinn von Gelesenem nicht erfassen können. In Deutschland sind Schätzungen zufolge ca. 7% der Bevölkerung betroffen (LEO-Studie). Zu funktionaler Data Illiteracy liegen noch keine Studien vor. Ein großes Forschungsprojekt des LIfBi - Leibniz-Institut für Bildungsverläufe beschäftigt sich allerdings erstmals mit der systematischen Messung von #DataLiteracy in Deutschland. RWI – Leibniz Institute for Economic Research Gerd Gigerenzer Thomas Bauer Irit Nachtigall, Univ. Prof. Dr.

Bloomberg: Have Germans Forgotten Their Famous Work Ethic? 📉 Germany recorded the lowest average annual working hours per employee last year (leave aside 2020). This is part of a broader trend of declining work hours seen in many developed countries. Finance Minister Christian Lindner noted, "in Italy, France and elsewhere they work a lot more than we do." This places Germany at the lower end of the OECD rankings for hours worked. 👉 Despite enjoying about 30 vacation days annually, Germany's productivity growth is slowing. From a 2% annual output increase in the 2010s, potential growth is expected to drop to just 0.4% per year in the next decade. My View: Since the Industrial Revolution, innovation reduced working hours significantly, marking Germany as highly innovative. However, with productivity now stagnating and demographic challenges increasing, Germans might need to work more in the future to sustain living standards. If this trend continues, the future could see an increase in work hours rather than a decrease. 💫 The better answer: Boost productivity. By investing in automation and AI. By raising education quality. By supporting entrepreneurship instead of subsidizing outdated industries. By flexing labor markets.

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Marie Alavi

Research Integrity | Open Science | Higher Education | AI

7 Monate

Ein anderes Beispiel: kürzlich habe ich mit jemandem darüber gesprochen, wie hoch das Risiko, auf einem Motorrad tödlich zu verunglücken, ist, gegenüber dem Risiko im PKW. Da griff man gekonnt zu Statista und schon war die Evidenz da (Vergleich der Anzahl der tödlichen Jahresunfälle bei beiden): 1200 für das Auto und 500 für das Motorrad. Ergo meinte mein Gesprächspartner, dass das Risiko gar fast ein und halb mal so hoch mit dem Auto ist 😵💫 Mind. 3 Kontexte wurden einfach außen vor gelassen ((a) Anzahl zugelassener Pkw versus Motorräder in Deutschland, b) Anzahl der Nutzungsmonate pro Jahr, c) gefahrene Jahreskilometer pro Fahrzeug) - vermutlich ist noch mehr zu berücksichtigen.

Dominik Bischoff

enabling people and their organizations to make use of data | Manager @ eraneos

7 Monate

Katharina Schueller Ich glaube, es gibt da verschiedene Kategorien, welche man unterscheiden muss: - nicht verstanden (weil Vorwissen fehlt, zu wenig Zeit für Studium, zu komplex, ...) - nicht verstanden (weil gar nicht hinterfragt, da es ja ins eigene Weltbild passt) - verstanden, aber bewusst falsch verwendet, um eigene Position scheinbar mit verlässlichen Zahlen zu unterstützen (in der Annahme, dass die Leute das ja schon nicht merken) - verstanden und bewusst ignoriert, um damit Aufmerksamkeit (Likes) zu erzeugen (Leute haben die Tendenz, andere Leute zu korrigieren und machen das gerne - i.e. wenn ich etwas offensichtlich falsches poste, erhalte ich Interaktion, indem Leute das als falsch deklarieren) Es gibt sicher noch mehr Fälle. Und alle fordern andere Massnahmen 😉

Nicolas Noak

Data Analysis, Consulting & Startups | Research & Teaching | Doctoral Candidate @ TU Berlin

7 Monate

Man muss sich aber auch (leider) ernsthaft Fragen, ob es wirklich ein unbewusstes psychologisch (systematisches) Phänomen (wie bspw. ein bias) ist, oder ob es eben einfach der Meinung, Unterhaltung, Reichweite, Klickzahlen etc etc dienen soll ... edit: Erst danach die ähnliche Beobachtung von Dominik Bischoff weiter unten gesehen ;)

I find this a bit interesting "Funktionale Illiteracy bzw. funktionaler Analphabetismus meint übrigens, dass Menschen den Sinn von Gelesenem nicht erfassen können. In Deutschland sind Schätzungen zufolge ca. 7% der Bevölkerung betroffen". In Sweden we had between 1962 and 1993 grading in the school according to the Gaussian normal distribution and seven percent should get the lowest grade (one). Regarding the OECD diagram it says working hours per resident not per employed person?

Aaron Linder MSc

Cloud Engineering | SWE | MLE | Organizer

7 Monate

Lol the bottom scale something is wrong with the X axis

Christian Wastlhuber

Fractional Talent Attraction Leader | Data-Driven-Recruiting Evangelist | Your People & Culture Team Enabler | Speaker | Humility in Leadership Advocate

7 Monate

Aber... "Viel hilft viel!" hat doch immer funktioniert... 😉

Irit Nachtigall, Univ. Prof. Dr.

Translationale Forschung, Lehre und Kooperation, Podcasterin DatenDurchBlick, Speakerin, Digitalisierungsenthusiastin, Master of Health Business Administration

7 Monate

Katharina Schueller dazu passt mein all time Favorit „verwirren Sie mich nicht mit Ihrer Evidenz, ich habe meine Meinung“ Ich glaube, das ist mehr verbreitet, als uns lieb ist

Judy Laumayer-Nerzak

Sales Lead, Builder, Coach

7 Monate

Danke für diesen Beitrag Katharina. Im Alltag nimmt man leider so manches ohne Überprüfung auf. Gut, dass Du hier sensibilisierst

Heike Schumacher

Corporate Design & Branding, Unternehmenskommunikation, Marketing & PR, Social Media, Messen & Events, Kuratorin Max-Planck-Förderstiftung, Co-Founderin Wissenschafts-Salon MAX.P

7 Monate

Liebe Katharina Schueller, gut dass es dich gibt, die sowas aufdeckt 👍🏼

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