Frauen verdienen mehr! Gender Pay Gap, Gender Wealth Gap und Gender Pension Gap – das ist die Realität, wenn es um Frauen und Finanzen geht.

Frauen verdienen mehr! Gender Pay Gap, Gender Wealth Gap und Gender Pension Gap – das ist die Realität, wenn es um Frauen und Finanzen geht.

Geringere Einkommen, geringere Vermögen, niedrigere Renten.

Finanzielle Gleichberechtigung? In Deutschland Fehlanzeige!

 In Deutschland verdienen Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer (Stand 2022). Dies bedeutet, dass Frauen 66 Tage im Jahr quasi „umsonst“ arbeiten. Dies führt dazu, dass sie auch geringere Renten beziehen; im Jahr 2021 lagen die Alterseinkünfte von Frauen fast ein Drittel unter denen der Männer. Und von den rund 12,1 Millionen Aktienbesitzern in Deutschland im Jahr 2021 waren nur etwa vier Millionen Frauen.


Woran liegt es das?

1.    Berufswahl und Branchen: Frauen sind häufiger in schlechter bezahlten Branchen und Berufen tätig. Doch selbst in gleichen Positionen und Branchen gibt es eine Lohnlücke.

2.    Teilzeit und Unterbrechungen: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit oder haben Erwerbsunterbrechungen, meist bedingt durch Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen. Das wirkt sich langfristig negativ auf ihre Karriere- und Gehaltsentwicklung aus.

3.    Die Wiederkehr nach der Unterbrechung in die Arbeitswelt wird erschwert durch die Inflexibilität des Arbeitsmarktes oder der Arbeitgeber.

4.    Führungspositionen: Frauen sind in Führungspositionen stark unterrepräsentiert. Nur 29 % der Führungspositionen in deutschen Unternehmen sind von Frauen besetzt, und diese Positionen sind oft schlechter bezahlt als vergleichbare Positionen, die von Männern besetzt sind.

 

Weltweite Perspektive: Der Gender Pay Gap ist ein globales Problem. Laut dem Weltwirtschaftsforum wird es bei den aktuellen Fortschritten noch 257 Jahre dauern, bis die wirtschaftliche Gleichstellung der Geschlechter weltweit erreicht ist.

 Und: leider beschäftigen sich viele Frauen erst zu spät mit ihren Finanzen – oft starten sie mit Mitte 30 oder älter damit, sich Gedanken um ihre Vorsorge zu machen. Dabei ist es so wichtig, schon viel früher damit anzufangen.

 

Als Mutter von drei Töchtern sehe ich täglich, wie wichtig es ist, dass sie lernen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und finanziell unabhängig zu sein.

Von den 4 Punkten oben habe ich mich damals mit 3 davon auseinandersetzen müssen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mich mit 28 Jahren gefühlt habe. Zwischen den Einschränkungen durch gesellschaftliche Erwartungen und familiärem Druck, habe ich auch finanzielle Entscheidungen getroffen, die nicht unbedingt meine waren.

 

Heute möchte ich meinen Kindern vermitteln, dass sie ihren eigenen Weg gehen sollen – sei es durch ein Studium, eine Ausbildung oder die Gründung eines Unternehmens. Doch immer mit Blick auf ihre finanzielle Unabhängigkeit.

 Dass Frauen ins Sachen Finanzen Aufholbedarf haben, zeigt sich auch darin, dass nur knapp 12 Prozent der Frauen in Deutschland im Jahr 2021 in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs investiert haben. Bei den Männern waren es über 22 Prozent. Das zeigen die Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts 2022.

 

Zu viele Frauen kümmern sich viel zu wenig um ihre Finanzen oder sie überlassen das Thema ihrem Partner. Die Folge: gravierende finanzielle Nachteile für die Betroffenen – jetzt und vor allem im Alter.

 Umso wichtiger ist es, dass junge Frauen frühzeitig Verantwortung für ihre eigenen Finanzen übernehmen und sich eine solide finanzielle Basis aufbauen. Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet vor allem Freiheit und Selbstbestimmung – zwei Werte, auf die ich heute nicht mehr verzichten möchten.

 

Deshalb liebe Frauen: Informiert euch darüber, welche Art der Investition für euch am besten ist, wie ihr Vermögen aufbaut und finanziell unabhängig werdet und bringt das Thema auch euren Kindern näher.

 

Quellen:

Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 036 vom 30. Januar 2023

Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. N 015 vom 7. März 2023

Deutsches Aktieninstitut, www.dai.de/detail/breakthebias-finanzen-sind-auch-frauensache

Sina Riegel

In Nachhilfe, Existenzgründungs-Beratung inkl. Finanzierungslösungen & (Web-)Design & (Online-)Marketing für Gründer unterwegs - auch im Recruiting, Schuldenvergleich, Ernährungscoaching, Kunst & Kapitalanlageimmobilien

2 Monate

Klar, das Thema ist echt brisant. Die Zahlen sind einfach schockierend. Was denkst du, wie könnten wir da echte Veränderungen anstoßen?

Dr. Daniela Huber

Ich unterstütze weibliche Führungskräfte im oberen Management dabei, Ihre Vision von Erfolg und (Selbst)Führung mit Authentizität und Leichtigkeit zu verwirklichen, indem wir gemeinsam ihre letzten Hürden meistern.

2 Monate

Vielen Dank, dass du dieses wichtige Thema ansprichst. Die finanziellen Nachteile, die Frauen in jeder Lebensphase erleben, sind nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern auch ein persönliches. Besonders spannend finde ich die Frage, wie Unternehmen und Führungskräfte hier Verantwortung übernehmen können – in der Gestaltung von Gehältern, aber auch in der Förderung von finanzieller Bildung und Eigenverantwortung. In meiner Arbeit mit erfahrenen weiblichen Führungskräften im oberen Management sehe ich oft, wie gezielte Unterstützung und Mentoring einen Unterschied machen können. Was wäre, wenn wir die Strukturen nicht nur hinterfragen, sondern gezielt Programme aufbauen, die diese Lücken aktiv schließen? Wo siehst du die größten Hebel für Veränderung?

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen