In den vergangenen drei Monaten hatte ich die spannende Aufgabe, in einem vierköpfigen Dozententeam insgesamt 46 Teilnehmende durch zwei Durchläufe des Zertifikatskurses "KI-Manager/in (IHK)" der LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH zu führen. Was ich aus dieser intensiven Zeit mitnehme:
Die Vielfalt der beruflichen Hintergründe und Branchen unserer Teilnehmenden hat verdeutlicht, dass KI nur als ein interdisziplinäres Thema erfolgreich in Organisationen integriert werden kann. Es geht nicht allein um Technologie, sondern um die Kultur von Organisationen – und um das Führen von höchst unterschiedlichen Menschen durch tiefgreifende Veränderungsprozesse.
Es bedarf der Vermittlung einer breiten Orientierungskompetenz auch bei Entscheidern in Unternehmen und Organisationen zum Thema KI, weil sie sonst die falschen Entscheidungen treffen, denn letztlich sind es sie, die den Daumen zu gelingenden, nachhaltig wirkenden und verantwortungsvollen KI-Projekten und -Strategien heben oder senken.
KI zu lehren bedeutet vor allem, Menschen anzuleiten, ihre Gedanken zu ordnen und KI als digitalen Sparringspartner zu begreifen. Es geht darum, eine Sprache zu lernen, die hilft, nachhaltige Lösungen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zu generieren.
Wer KI verstehen möchte, wird mit einem zu engen Zielbild und der Idee, KI könnte als simpel zu handhabender Hebel den in sie gesetzten Mehrwerthoffnungen ohne eigenen Aufwand gerecht werden, eher scheitern. KI ist mehr als ein Prompt, der das Marketing boostet. Der Umgang mit generativer KI bedarf der sehr präzisen Vorüberlegung, was man eigentlich mit dem Anwerfen der KI-Maschinerie bewerkstelligen möchte. Das hat der Kurs gezeigt: Das Menschen bei der Frage "Wie bringe ich KI ins Wirken?" auf sich selbst und ihre Kompetenz, Aufgabenstellungen strukturiert fassen und formulieren zu können, zurückgeworfen werden. Hier waren wir im Dozententeam als Vermittler gefordert und haben gerne die weitreichenden Zusammenhänge aufgezeigt.
Die 46 Teilnehmenden haben mit ihren Projektideen bewiesen, dass unser didaktischer Ansatz Sinn ergibt und wirkt. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: "Als ich die Projektkonzeption für die mündliche Prüfung erarbeitete, fragte ich mich anfangs, ob ich alles richtig verstanden hatte – um dann Schritt für Schritt den zusammenhängenden Sinn der Kursinhalte zu begreifen und die Erkenntnisse umzusetzen."
Das Feedback und die auch persönlichen Erfahrungen, die wir als Team mit unseren "Klassen" gesammelt haben, machen mich ziemlich dankbar. KI mit all' seiner Dynamik und auch Widersprüchlichkeit zu lehren (und auch selbst kontinuierlich zu lernen), ist ein Stück weit ein kleines Abenteuer – es bleibt spannend.
Nach vier intensiven Wochen des zweiten "KI-Manager-Kurses" hole ich jetzt kurz Luft – muss mich aber bald an die Konzepte machen, die zwischenzeitlich zu genau den oben genannten Aspekten bei mir angefragt wurden.
#KILehren #Interdisziplinär #LebenslangesLernen
Driving Social Innovation and Educational Transformation
4 MonateLife long learning - da gibt es kein "zuviel". Vielleicht hast du Lust, unser neues Venture www.high-five.ai zu testen? Würde mich freuen.