Spyware: Definition und Schutzmaßnahmen
Spyware ist eine Art von Schadsoftware, die ohne Ihre Zustimmung auf Ihrem Computer oder Mobilgerät installiert wird. Sie kann sich Zugriff auf Ihre sensiblen persönlichen Daten verschaffen und diese dann an andere weitergeben. Die Folgen sind vielseitig und reichen von lästiger Werbung und Popups bis hin zur Aufzeichnung Ihrer Tastenanschläge und Login-Daten. In diesem Leitfaden erfahren Sie mehr über diese Bedrohung und darüber, wie Norton 360 Deluxe Ihr Gerät sicherer machen kann.
Was ist Spyware?
Spyware ist eine Art von Malware, die ohne Ihr Wissen oder Ihre Zustimmung auf Ihrem Gerät installiert wird und heimlich Informationen über Sie sammelt.
Der Begriff "Spyware" mag nach Spionage-Thriller klingen, doch leider ist diese heimtückische Software alles andere als unterhaltsam. Spyware gehört derzeit zu den am weitesten verbreiteten Bedrohungen im Internet. Sie kann leicht in Ihr Gerät eindringen und ist aufgrund ihrer Unauffälligkeit schwer zu entdecken.
Ein Hinweis vorab: Es kann durchaus gute Gründe dafür geben, dass Software Ihre Internetaktivitäten aufzeichnet. Manchmal dient Online-Tracking dazu, Ihre Login-Daten zu speichern oder eine Website individuell anzupassen. Spyware hingegen wird in böswilliger Absicht eingesetzt.
Verschiedene Arten von Spyware
Die vier häufigsten Arten von Spyware sind Adware, Trojaner, Webtracker und Systemmonitore. Ihre Funktion reicht von der Aufzeichnung Ihrer Browser-Aktivitäten, was Werbetreibenden dazu dient, Ihnen auf Ihre Interessen zugeschnittene Werbung anzuzeigen, bis hin zur Protokollierung Ihrer Tastatureingaben. Nahezu alle Geräteaktivitäten lassen sich auf diese Weise überwachen.
Hier finden Sie eine Übersicht über die Besonderheiten der verschiedenen Spyware-Arten:
- Adware liest Ihren Browser-Verlauf und Ihre Downloads aus, um Prognosen dazu anzustellen, an welchen Produkten oder Services Sie interessiert sein könnten. Sie wird für Marketingzwecke eingesetzt.
- Trojaner sind Schadprogramme, die sich als legitime Software ausgeben. Wie das trojanische Pferd aus der griechischen Sage tarnt sich ein Trojaner als harmloses Software-Update oder normale Datei, damit Sie ihm Einlass gewähren (sprich auf Ihr Gerät laden). Dann beschädigt er Ihre Daten, manipuliert sie oder stiehlt sie.
- Webtracking ist eine gängige Praxis, die eingesetzt wird, um Ihre Online-Aktivitäten – z. B. den Browser-Verlauf und die Downloads – auszuspähen, meist zu Marketingzwecken.
- Systemmonitore sind Spyware-Programme, die so ziemlich alles aufzeichnen können, was Sie auf Ihrem Computer tun. Keylogger erfassen Daten zu Tastenanschlägen, E-Mails, Chatroom-Gesprächen, besuchten Websites und ausgeführten Programmen. Systemmonitore sind oft als Freeware getarnt.
Wie funktioniert Spyware?
Wie jede andere Form von Malware infiziert auch Spyware Ihr Gerät. Im Folgenden wird die Funktionsweise dieser Bedrohungsart erläutert.
- Einschleusung in ein Gerät: Dies kann passieren, wenn Sie eine infizierte Websitebesuchen, unwissentlich eine Schadanwendung installieren oder einen verseuchten Anhang öffnen.
- Datenerfassung: Befindet sich die Spyware erst einmal auf Ihrem Gerät, beginnt sie mit der Datenerfassung. Sie kann alles von Ihren Online-Aktivitäten über Bildschirmaufnahmen bis hin zu Ihren Tasteneingaben sammeln.
- Weitergabe der Daten an Dritte: Die erfassten Daten werden dann an den Entwickler der Spyware weitergeleitet, der sie entweder selbst verwendet oder an Dritte weiterverkauft.
Folgende Informationen können von Spyware gesammelt werden:
- Ihr Browser-Verlauf
- Tastaturanschläge
- E-Mail-Adressen
- Login-Daten (Benutzernamen und Passwörter)
- Kreditkartendaten und Konto-PINs
Gängige Spyware-Taktiken
- Software-Backdoors: Hackern fällt es leicht, sich Zugriff auf Ihr Gerät zu verschaffen, wenn Ihre Hardware aufgrund von Software-Fehlern oder Backdoors anfällig für Angriffe ist.
- Phishing: Kriminelle können versuchen, Sie dazu zu verleiten, auf einen bösartigen Link zu klicken, sodass eine bestimmte Aktion ausgelöst wird.
- Spoofing: Manche Hacker versenden E-Mails, in denen sie sich als Person oder Organisation ausgeben, der Sie vertrauen.
- Irreführende Werbung: Cyberkriminelle werben mit irreführenden Marketing-Taktiken für "hilfreiche Tools". Sobald jemand die angepriesene Software herunterlädt, schnappt die Falle zu.
- Softwarepakete: Seien Sie auf der Hut vor Add-ons oder Plug-ins, die sich womöglich in einem Programm verbergen.
- Trojaner: Cyberkriminelle setzen Trojaner ein, um Malware zu verbreiten und Ihre Daten abzugreifen.
- Mobile Apps: Halten Sie im Zusammenhang mit Apps für Mobilgeräte Ausschau nach Popups und bösartigen Download-Links.
Mögliche Probleme durch Spyware
Es kann lästig und sogar gefährlich sein, wenn man zum Ziel von Spyware wird. Dies sind einige der gängigsten Probleme:
- Geräteschäden: Spyware kann die Leistung Ihres Geräts beeinträchtigen, sodass es langsam läuft oder Verzögerungen auftreten.
- Störungen beim Surfen: Spyware kann die Geräteeinstellungen und die Suchmaschinenergebnisse manipulieren.
- Datendiebstahl: Ihre E-Mail-Konten, Ihre Passwörter, Ihr Browser-Verlauf und Ihre Zugangsdaten für soziale Netzwerke können gestohlen werden.
- Identitätsbetrug: Cyberkriminelle können sich mithilfe der erlangten persönlichen Daten als Sie ausgeben.
Wie entlarvt man Spyware?
Früher betraf Spyware vor allem Windows-Betriebssysteme, doch das lässt sich heute nicht mehr pauschal so sagen. Spyware kann PCs, Macs und iOS- oder Android-Geräte, also auch Smartphones und Tablets, befallen. Im Grunde gilt: Jedes internetfähige Gerätkann mit Spyware infiziert werden.
Hier einige gängige Infektionswege:
- Durch unbedachtes Akzeptieren von Aufforderungen oder Popup-Meldungen
- Durch das Herunterladen von Software aus unseriösen Quellen
- Durch das Öffnen von E-Mail-Anhängen von unbekannten Absendern
- Durch das Raubkopieren von Medien wie Filmen, Musik oder Games
- Durch das Anklicken von Links zu mit Malware verseuchten Websites
Die Entwickler von Spyware setzen oft clevere Tricks ein, um Sie zu täuschen. Manchmal wird die Spyware etwa im Bundle zusammen mit kostenloser Software angeboten, sodass sie wie ein nützliches Tool aussieht. Oder sie ist Teil eines scheinbar seriösen E-Mail-Anhangs.
Anzeichen einer Spyware-Infektion
Spyware ist in der Regel gut getarnt. Da sie auf Täuschung ausgelegt ist, ist sie schwer zu finden. Sie arbeitet im Verborgenen wie ein Spion. Dennoch gibt es Warnsignale, die auf eine Infektion hindeuten können.
Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, könnte Spyware dahinterstecken:
- Ihr Gerät läuft langsam, stürzt unerwartet ab oder es werden immer wieder Fehlermeldungen angezeigt.
- Der Festplattenspeicher Ihres Geräts geht zur Neige.
- Sie werden ständig von hartnäckigen Popups belästigt.
- Ihr Browser leitet Sie auf Seiten um, die Sie nicht angesteuert haben.
- Die Startseite Ihres Browsers hat sich geändert.
- Sie bemerken Symbole für Programme, die Sie nie auf Ihr Gerät heruntergeladen haben.
- In Ihrem Browser tauchen neue Symbolleisten oder Plug-ins auf, die Sie nicht installiert haben.
So schützen Sie sich vor Spyware
Spyware-Entwickler werfen in der Regel ein weites Netz aus, um eine möglichst große Datenausbeute zu machen. Deshalb ist es wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und bewährte Praktiken für Internetsicherheit zu befolgen.
Spyware kann jeden Internetnutzer treffen. Doch es gibt Möglichkeiten, einer Infektion vorzubeugen.
Do und Don't bei der Spyware-Prävention | |
|
|
|
|
|
|
Mit raffinierten Tricks versuchen Spyware-Entwickler, Internetnutzer dazu zu verleiten, unwissentlich Spyware herunterzuladen. Daher lohnt es sich, unverhoffte und unerwartete Inhalte auf Ihrem Gerät bzw. in Ihrem E-Mail-Posteingang grundsätzlich mit Argwohn zu betrachten, bis Sie sich vergewissert haben, dass keine Gefahr davon ausgeht.
So entfernt man Spyware
Mit dem Problem Spyware müssen sich Internetnutzer häufig beschäftigen. Wenn Sie befürchten, dass Ihr Gerät infiziert wurde, gibt es Gegenmaßnahmen, die Sie zu Ihrem Schutz ergreifen können.
Tipps für Computer
Früher waren Windows-Geräte öfter von Spyware betroffen als Macs, doch auch auf Apple-Geräten tritt die Schadsoftware immer öfter auf. Insbesondere durch Passwortdiebstahl und Backdoor-Angriffe kann es zu Mac-Infektionen kommen.
Wenn Sie befürchten, dass Ihr Desktop-Computer oder Laptop mit Spyware verseucht ist, gehen Sie folgendermaßen vor, um das Programm aufzuspüren und zu beseitigen.
- Scannen Sie das Gerät mit Ihrer Sicherheitssoftware: Der Scan hilft bei der Identifizierung und Entfernung von Malware.
- Laden Sie ein Virenentfernungsprogramm herunter und führen Sie es aus: Ein gutes Tool zum Entfernen von Viren kann Bedrohungen aufspüren, die von herkömmlicher Antivirus-Software oft nicht erkannt werden.
Sobald Sie Ihr System bereinigt haben, sollten Sie Maßnahmen zur Prävention ergreifen. Es gibt hochwertige Anti-Spyware-Tools, die Ihr System kontinuierlich überwachen und verhindern, dass Spyware Ihre persönlichen Daten abruft oder manipuliert.
Tipps für Mobilgeräte
Auch Mobilgeräte können mit Spyware infiziert werden. Bei Anzeichen einer Infektion können Sie entsprechende Maßnahmen zur Entfernung einleiten.
- Deinstallieren Sie unbekannte Apps: Klicken Sie in den Geräteeinstellungen auf "Apps" und deinstallieren Sie alle Apps, die Ihnen verdächtig vorkommen.
- Scannen Sie das Gerät auf Viren und Malware: Unter Umständen gibt es bereits eine vorinstallierte Antivirus-App auf dem Gerät. Falls nicht, sollten Sie eine seriöse App aus dem offiziellen App Store des Geräts herunterladen.
Wenn das Problem trotz App-Deinstallation und Malware-Scan weiterhin besteht, sollten Sie Ihre Daten sichern und anschließend Ihr Smartphone auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Was sollte man nach der Spyware-Entfernung tun?
Das Entfernen der Spyware von Ihrem Gerät ist nur der erste Schritt. Darüber hinaus sollten Sie einige Maßnahmen ergreifen, um Ihre persönliche Daten vor weiterer Offenlegung zu schützen.
- Ändern Sie Ihre Passwörter: Nach der Systemreinigung sollten Sie die Passwörter für Ihre E-Mail-Postfächer und andere wichtige Konten zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ändern.
- Informieren Sie die zuständigen Finanzinstitute: Wenn Sie befürchten, dass finanzielle Daten wie Kreditkartendaten offengelegt wurden, halten Sie Ihr Finanzinstitut an, nach betrügerischen Aktivitäten Ausschau zu halten, und bleiben Sie auch selbst wachsam.
Absicherung Ihrer Geräte
Auch wenn nicht jede Spyware auf Informationen wie Ihre Passwörter und Kreditkarteninformationen zugreift, kann es sinnvoll sein, wichtige persönliche Daten nach einer Infektion abzusichern.
Mit einem guten Verständnis dafür, was Spyware ist und wie sie funktioniert, können Sie wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz Ihrer Geräte und vertraulichen Daten ergreifen.
Und falls Sie immer noch besorgt sind, dass Hacker Ihre Daten abgreifen könnten, empfehlen wir Norton 360 Deluxe. Die Lösung erhöht Ihre Chance, Bedrohungen zu minimieren. So können Sie Ihre Informationen nicht nur von Cyberkriminellen fernhalten, sondern sich auch vor verdächtigen Verhaltensweisen schützen, die eine Bedrohung für Ihr Gerät darstellen könnten.
FAQ zu Spyware
Hier finden Sie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen zu Spyware.
Ist Spyware ein Virus?
Spyware und Computerviren gehören zur selben Familie. Beide lassen sich als Malware – auch als Schadsoftware bezeichnet – klassifizieren. Es gibt jedoch einige Unterschiede. Spyware ist eine Malware-Art, die Ihre persönlichen Informationen sammelt und ohne Ihre Zustimmung Daten über Sie erfasst. Ein Virus ist eine Art von Schadsoftware, die von einem auf ein anderes Gerät übertragen werden kann.
Ist es möglich, Spyware aufzuspüren?
Mit moderner Internetsicherheitssoftware und Anti-Malware-Software ist es möglich, Spyware zu erkennen. Wenn Sie feststellen, dass sich Ihr Gerät ungewöhnlich verhält (wenn es zum Beispiel langsam läuft oder ungewöhnliche oder besonders aufdringliche Popups angezeigt werden), empfiehlt sich ein Scan, um die Bedrohung zu identifizieren und zu entfernen.
Was sind Beispiele für Spyware?
Zu den berüchtigtsten Spyware-Programmen, die bislang identifiziert wurden, gehören die folgenden:
- CoolWebSearch (CWS): Diese Spyware ist seit 2003 bekannt. Sie stellt eine neue Browser-Startseite ein und generiert dann ständig Popup-Anzeigen, die oft zu unsicheren Websites führen, wobei sie die Browserberechtigungen manipuliert, sodass unsichere Websites als "sicher" markiert werden
- Olympic Vision: Olympic Vision wird durch E-Mail-Kampagnen in Umlauf gebracht, die sich an Mitarbeiter bestimmter Unternehmen richten. Sie protokolliert Tastatureingaben und stiehlt Daten aus der Zwischenablage sowie andere Zugangsdaten.
- HawkEye: Dieser Keylogger erfasst heimlich Tastenanschläge, Kontodaten und andere hochvertrauliche persönliche Informationen.
Sind Tracking-Cookies Spyware?
Tracking-Cookies können je nach Art als Spyware eingestuft werden. Nicht alle Tracking-Cookies sind schädlich oder störend.
First-Party Cookies sind nicht unbedingt Spyware. Auf seriösen Websites werden Sie beim ersten Besuch aufgefordert, Tracking-Cookies zu akzeptieren. Anhand dieser Cookies kann die Website Sie beim nächsten Aufruf wiedererkennen. Dies erleichtert bestimmte Vorgänge wie das Einloggen, das Abrufen des Nutzerprofils und das Personalisieren der Website.
Third-Party Cookies können schon eher als Spyware eingestuft werden. Sie stammen nicht von der angesteuerten Website, sondern von einer anderen Website oder einem Anzeigenserver. Oft werden sie von Werbetreibenden eingesetzt, um Ihre Online-Aktivitäten zu verfolgen, oder von Analyseunternehmen, die auf diese Weise Ihre Daten zum Weiterverkauf sammeln.
Was soll ich tun, wenn mein Gerät infiziert ist?
Wenn Sie befürchten, dass Ihr Gerät infiziert ist, isolieren Sie es. Deinstallieren Sie alle verdächtigen Apps oder Programme. Anschließend sollten Sie ein Tool zum Entfernen von Spyware installieren, um Bedrohungen aufzuspüren und zu entfernen.
Redaktioneller Hinweis: Unsere Artikel enthalten Bildungsinformationen für Sie. Unsere Angebote decken möglicherweise nicht jede Art von Kriminalität, Betrug oder Bedrohung ab, über die wir schreiben, oder schützen davor. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für Cyber Safety zu schärfen. Bitte lesen Sie die vollständigen Bedingungen während der Registrierung oder Einrichtung. Denken Sie daran, dass niemand alle Identitätsdiebstähle oder Cyberkriminalität verhindern kann und dass LifeLock nicht alle Transaktionen in allen Unternehmen überwacht. Die Marken Norton und LifeLock sind Teil von Gen Digital Inc.
Sie möchten mehr erfahren?
Folgen Sie uns, um aktuelle Neuigkeiten, Tipps und Updates zu erhalten.