Beitrag von Martina Novak

Das war ein richtig interessanter Abend in Berlin! Ich durfte auf Einladung von Karola Wille und dem International Press Institute (IPI) mit vielen klugen Journalistinnen und Journalisten darüber diskutieren, wie man Vielfalt und Unabhängigkeit der Medien sichern kann. Danke vor allem an Steffen Grimberg für die Moderation und Barbara Toth & Scott Griffen für die Inputs! Mein Vortrag drehte sich um die These, dass sich der Journalismus stärker um das Vertrauen des Publikums bemühen muss und damit populistischen Angriffen den Wind aus den Segeln nehmen kann. Meine drei Vorschläge waren:   Issue-Framing statt strategisches Framing 🎲: Politik wird in den Medien überwiegend als Spiel und Strategie dargestellt (wer verliert, wer gewinnt, wer ist beliebt?). Das sorgt für politischen Zynismus, der auch auf Medien ausstrahlt und von dem Populisten profitieren. Es muss also stärker um inhaltliche Positionen gehen. Repräsentation statt Elitenorientierung 🌍: Medienberichterstattung behandelt vor allem die Regierung und das Parlament. Zivilgesellschaft und Bürger kommen kaum vor. Gleichzeitig leidet das mediale Repräsentationsgefühl in der Bevölkerung, was populistische Parteien dankbar aufgreifen. Die Berichterstattung sollte also stärker die Vielfalt der Lebenswelten der Bürger widerspiegeln. Journalistische Integrität zeigen und leben 🔎: Das Erklären journalistischer Arbeitsprozesse, Transparenz und eine offene Fehlerkultur stärken das Vertrauen und entkräften Vorwürfe mangelnder Unabhängigkeit – sie helfen außerdem, sich gegenüber nicht-journalistischen Informationsquellen abzugrenzen. Die Folien zum Vortrag gibt’s hier: https://osf.io/8z2qe/

Über Transparenz, Rollen und Verantwortung in der WissKomm. Der HU-Leitfaden zum Thema Wissenschafts- und Meinungsfreiheit in der Wissenschaftskommunikation ist nicht nur eine gute Orientierung für das eigene kommunikative Handeln, sondern unterstreicht auch wichtige ethische Grundsätze in der Wissenschaftskommunikation: 1. Besondere berufliche Verantwortung wahrnehmen und entsprechend kommunizieren. 2. Transparenz zur Rolle, aus der man kommuniziert, zur wissenschaftlichen Praxis und zum wissenschaftlichen Zweifeln. 3. Klare Abgrenzung zwischen Wissenschaftsfreiheit und Meinungsfreiheit und dies bedeutet auch, zwischen Meinungsäußerung und fundierten Fakten sowie zwischen deskriptiven und normativen Inhalten zu differenzieren. https://lnkd.in/eUEZuxuj

Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“:   »Immer wieder zeigt sich in den Protokollen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zugunsten des politischen Willens übergangen wurden und das RKI dabei noch helfend auftrat, indem zum Beispiel passende Sprachregelungen entworfen oder Beeinflussungsstrategien ersonnen wurden.«   »In einer Demokratie ist die Gesellschaft darauf angewiesen, dass die Naturwissenschaften ihrer Rolle als Wissenslieferanten redlich nachkommen. Ohne eine valide empirische Basis können keine sachangemessenen Entscheidungen getroffen werden. Dabei ist klar, dass der jeweilige wissenschaftliche Erkenntnisstand immer bloß ein vorläufiger ist. Wenn aber nicht einmal dieser von den beteiligten Wissenschaftlern als Status quo verteidigt wird, steht es schlecht um eine der Voraussetzungen demokratischer Entscheidungsverfahren.«   »Diese Verantwortung trifft besonders jene Wissenschaftler, die in behördlichen Strukturen eingebunden sind und damit eine Abhängigkeit zur Politik aufweisen. Gerade weil sie großen Einfluss auf die Geschicke des Landes nehmen können, viel mehr als unabhängige Wissenschaftler, von denen sich bereits während der Pandemie einige mit abweichenden Bewertungen äußerten.«   »Was bei alledem verloren geht, ist Vertrauen. Vertrauen in die Politik, die den Bürger als ihren Souverän zu begreifen und ihn deshalb mit den zutreffenden naturwissenschaftlichen Fakten zu versorgen und ihm Einblick in ihre darauf gestützten Entscheidungen zu geben hat. Vertrauen in die Wissenschaft als allein an der Wahrheitsfindung orientierte Instanz. Vertrauen in die Medien als Stachel im Fleisch der Regierenden. In einer Demokratie kommt allen drei Institutionen eine erhebliche Bedeutung zu. Deshalb wiegt es so schwer, wenn Vertrauen in sie verloren geht.«   Frauke Rostalski ist Professorin für Strafrecht an der Universität zu Köln und Mitglied des Deutschen Ethikrats.

➡️#VeranstaltungsTipp - "Journalismus & Demokratie" - Diskussionsveranstaltung & Vortrag organsiert vom OÖ. Presseclub am 19. November in der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz - um 18.30 Uhr - Nähere Infos in den Links im Kommentar. Wieviel Presse braucht Demokratie?✍🏻📰📸🎤📹🤳🏻📺📻 Vortrag von Herfried Münkler. Anschließend Diskussion mit Andreas Kovar und Kathrin Stainer-Hämmerle. "Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss immer wieder neu gelernt und gegen destruktive Kräfte verteidigt werden. Demokratie braucht den freien Meinungsaustausch, und sie braucht die qualifizierte Meinungsbildung. Dazu sind Journalismus und Presse unverzichtbar. Sie bilden die zentralen Foren des öffentlichen Austauschs und für die Einordnung politischer Vorgänge. Ohne kritische Presse sind der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Immer mehr wird aber auch der Journalismus zur Zielscheibe von reaktionären Kräften. Die rasante Entwicklung der Social-Media-Welt setzt recherchiertem und bezahlen Journalismus zu. Wie sollen Bürger:innen sich an Demokratie und Wahlen ohne ausreichende inhaltliche Auseinandersetzung beteiligen können?"

🎉 75 Jahre Grundgesetz: Ein Grund zum Feiern für Wissenschaft und Demokratie! 🎉 Heute wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt – ein Meilenstein für unsere Demokratie und ein Grund zum Feiern! Für uns als Universität ist das Grundgesetz mehr als nur ein juristisches Dokument: Es ist die Grundlage für freie Wissenschaft und offenen Diskurs. ➡️ Artikel 5, Absatz 3: Das Herzstück der Wissenschaftsfreiheit "Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." Dieser Satz aus unserem Grundgesetz ist nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Realität an unseren Hochschulen. Er schützt uns vor staatlicher Einflussnahme und garantiert, dass wir Forschungsthemen frei wählen und bearbeiten können. ➡️ Wissenschaftsfreiheit als Grundpfeiler der Demokratie Wissenschaftsfreiheit ist kein Selbstzweck, sondern ein Grundpfeiler unserer liberalen Demokratie. Nur wenn Forschung und Lehre frei von politischen Zwecken sind, können wir innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden. ➡️ Unsere Verantwortung als Universität Als Universität Hamburg sind wir uns unserer Verantwortung für die Demokratie bewusst. Wir fördern den offenen Austausch von Ideen und setzen uns für eine Gesellschaft ein, die auf den Werten des Grundgesetzes basiert. Gerade unsere Geschichte im Grindelviertel mahnt uns, die Bedeutung von Freiheit und Vielfalt zu verteidigen. ➡️ 75 Jahre Grundgesetz: Eine Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam fortschreiben 75 Jahre Grundgesetz sind eine Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam fortschreiben müssen. Lassen Sie uns die Errungenschaften unserer Demokratie schützen und uns für eine freie, offene und gerechte Gesellschaft einsetzen! #75JahreGrundgesetz #Demokratie #Wissenschaftsfreiheit #UniversitätHamburg #Artikel5Absatz3

🔎 Dürfen ETH-Forschende sich öffentlich zu politischen Themen äussern? Sollen sie sich dabei explizit für gewisse politische Massnahmen einsetzen oder sollen sie sich darauf beschränken, wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zu vermitteln? Und wieso sollte man eigentlich zwischen der Interessenvertretung für die Anliegen der Hochschulen und der evidenzbasierten Politikberatung unterscheiden? 💡 📌 Im Interview mit Florian Meyer erkläre ich, weshalb wir an der ETH Zürich Leitlinien zu diesen Themen erlassen haben und was diese aussagen. Hier die wichtigsten Punkte: 1. ETH-Forschenden steht es frei, sich in politische Debatten und in der wissenschaftsbasierten Politikberatung zu engagieren. Dieses Engagement wird an der ETH geschätzt und unterstützt, denn es stellt einen wichtigen Beitrag der ETH an die Gesellschaft dar. 2. Ein wichtiger Grundsatz ist, dass Forschende vermeiden sollten, dass ihre eigenen Wertvorstellungen, Präferenzen und Anschauungen als wissenschaftlich gesicherte Tatsachen wahrgenommen werden. 3. Die Glaubwürdigkeit von Forschenden muss nicht darunter leiden, wenn sie sich an der Schnittstelle zur Politik engagieren. Nebst ihrer Glaubwürdigkeit ist aber auch unser Anspruch wichtig, zu einer vernünftigen, demokratischen Debatten- und Entscheidungskultur beizutragen. Und genau hierzu sollen unsere Leitlinien Orientierung bieten. 👉 Das ganze Interview gibt's hier: https://lnkd.in/giPPqurg #ETHZürich #Forschung #Wissenschaft #Politik #WissenschaftlicheIntegrität #Demokratie Cedric Bolli | Robin Anna Vital | Tobias Schmidt | Tanja Stadler | Reto Knutti | Sonia Seneviratne | Effy Vayena | David Kaufmann | David N. Bresch | Anthony Patt | Norbert Staub | ETH Zurich | Institute of Science, Technology and Policy (ISTP) | Center for Security Studies (CSS) at ETH Zurich | Energy Science Center, ETH Zurich | World Food System Center, ETH Zurich | KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich | Zurich-Basel Plant Science Center | ETH for Development - ETH4D

JOURNALISMUS-FINANZIERUNG Mainzer Medienwissenschaftler Prof. Dr. Tanjev Schultz plädiert für neue Modelle Unabhängiger Journalismus ist für eine funktionierende Demokratie von herausragender Bedeutung. Doch die Entwicklung der Medien geht insbesondere wegen Konzentrationsprozessen auf dem Markt in eine andere Richtung. Deshalb setzt sich der Mainzer Journalistik-Professor Tanjev Schultz für neue Modelle der Finanzierung ein, unter anderem über Stiftungen und andere gemeinwohlorientierte Institutionen. Die Frankfurter Rundschau veröffentlicht die Ausführungen des früheren SZ-Redakteurs. Diese basieren auf einem leicht gekürzten Schultz-Beitrag in dem von Harald Roth herausgegeben Buch „Verteidigt die Demokratie!“ (Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 24 Euro). Hier geht es zum Artikel: https://lnkd.in/eGmcaimg.

Was ist eigentlich die Vision der GPRA Young Professionals? Diese Frage beantworten unsere beiden Sprecherinnen Lisa Kiefer und Leonie Bär, zu lesen im aktuellen Beitrag im PR-Journal. Die beiden haben einen Plan, den sie gemeinsam mit den Mitgliedern der GPRA Young Professionals umsetzen wollen: ✨ Die Interessen der YPs und ihr Engagement sichtbar machen und klar im Verband positionieren. ✨ Die Initiative als Plattform zum Netzwerken und Lernen ausbauen und stärken. ✨ Aktuelle Branchenthemen wie „Stärkung der Demokratie durch Kommunikation“, „Zukunftsfähige Beratung“, „Nachhaltigkeit“ und „Ethisches Arbeiten in Agenturen“ vorantreiben und aktiv mitgestalten. Den Link zum Beitrag findet ihr unten ⬇️

Hier ein Rückblick auf das erste CPR-FORUM in Berlin! Vor gut sechs Wochen kamen Unternehmer, Verbandsvertreter, Akademiker, Kommunikationsexperten und Akteure aus der Zivilgesellschaft zusammen, um zu diskutieren, wie Unternehmen noch wirksamer Verantwortung für unsere Demokratie übernehmen können. Der gleichzeitig intensive und entspannte Austausch hat klar gezeigt: Jetzt ist die Zeit für Corporate Political Responsibility! Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass Unternehmen aktive Beiträge zur Stärkung demokratischer Institutionen und Werte leisten sollten – im aufgeklärten Eigeninteresse. Denn CPR ist auch ein Business Case! Die auf dem Forum gestarteten Dialoge zu den wichtigsten Facetten des Themas waren erst der Anfang. Dabei wurde deutlich, wie viel Handlungspotenzial im strukturierten Austausch der unterschiedlichen Akteure steckt; und auch in der zunehmend internationalen Dimension (siehe die Arbeit von Politikum in Südamerika). Es schreit daher förmlich nach weiteren ‚Klassentreffen‘ der CPR-Community! 😉 Bis dahin sollten wir unsere Energie darauf richten, die erhaltenen Impulse in konkrete CPR-Allianzen und CPR-Maßnahmen umzusetzen. Um dies systematisch und nachhaltig zu tun, ist zunächst die Entwicklung eines politischen Leitbildes hilfreich (Political Branding). Wir freuen uns auf die weiteren gemeinsamen Schritte und die CPR-Community weiter wachsen zu sehen! POLITIKUM, Europäische Akademie Berlin, Kiel University, Evonik Christian Johann Andrés González Ludger Heidbrink Elisabeth Niejahr Vanessa Gstettenbauer Florian Drücke Winfried W. Weber Wiebke Guelcibuk Moritz Schlageter Robert Hinsch Dr. Thomas Speckmann Philip Husemann Kai Unzicker Karenina Schröder Dr. Katharina Reuter Dr. Jennifer Pernau Susanna Krueger Valentine Baumert Dr. Christopher Gohl Tobias Wolny Ute Weiland Virginie Briand Carolin Nowak Sophia Becker Sophia Rödiger   #CPR #corporatepoliticalresponsibility #CSR #Nachhaltigkeit #Unternehmen #Verantwortung #CPRForum #PoliticalBranding #Demokratie #ESG

Wir haben in diesem Jahr das Thema #Meinungsfreiheit ganz bewusst in den Vordergrund gestellt. Einen besonderen Anlass zum Feiern gab es, als das Grundgesetz im Mai diesen Jahres 75 Jahre alt geworden ist. Vielleicht erinnert ihr euch noch an unsere landesweite Plakatkampagne? 💭 Um die Meinungsfreiheit und darum, wie mediale Vielfalt zu einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft beiträgt, geht es heute und morgen auch in der jährlich stattfindenden Klausurtagung der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW, zu der Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der Medienkommission, eingeladen hat. Die Veranstaltung bietet den Teilnehmenden einen Rahmen für intensive Diskussionen untereinander. Zudem profitieren sie von interessanten Einblicken und neuen Perspektiven von diesen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Recht, Medienpolitik, Forschung und Journalismus: 💡 Dr. Jörg Frederik Ferreau von CBH Rechtsanwälte beleuchtet die Verankerung der Meinungsfreiheit im Grundgesetz und welche rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland den Schutz dieser Freiheit garantieren.   💡 Dr. Meike Isenberg, unsere Leiterin der Medienpolitik und Forschung, stellt aktuelle Ergebnisse unserer forsa-Befragung zu Hassrede vor, die beleuchtet, wie Hassrede im Internet die Meinungsfreiheit gefährdet.  💡 Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments, wird darüber sprechen, welche Maßnahmen die Europäische Union ergreift, um die Meinungsfreiheit im digitalen Raum zu schützen und welche regulatorischen Ansätze in Zukunft eine Rolle spielen könnten. Am zweiten Tag liegt der Fokus auf den Entwicklungen der Meinungsfreiheit in verschiedenen europäischen Ländern: 💡 Bartosz Dudek, Dóra Diseri und Dr. Erkan Arikan von der Deutsche Welle geben Einblicke in die Herausforderungen, denen die Meinungsfreiheit in Polen, Ungarn und der Türkei gegenübersteht. Wie steht es um die mediale Freiheit in diesen Ländern? Wie ist die Situation für Medienschaffende vor Ort? Und droht uns in Deutschland eine ähnliche Gefährdung der Meinungsfreiheit? Die Expertinnen und Experten werden diese Fragen einordnen und zur Diskussion anregen. Wir wünschen den Kommissionsmitgliedern eine erfolgreiche Klausurtagung!