#Berlin. Gerade die Kultur ist seit je Magnet für Berliner, Zuziehende, Touristen. Aktuell nun ist die Lage ungut, dem Stadthaushalt fehlen Milliarden, u.a. in sämtlichen Kultursparten soll drastisch gespart werden. Im Berliner Der Tagesspiegel macht der Kulturgründer und Regisseur Jochen Christian Sandig heute ausnehmend gute Vorschläge, wie in Zeiten schwindender öffentlicher Gelder spartenübergreifend, alle an einem Tisch, über die Zukunft (nicht nur) der Kultur in Berlin, nach- und vor allem voran-gedacht werden kann und sollte. 'State of the Art' nennt Sandig übrigens den Stadtstaat, der Begriff bleibt im Gedächtnis, schöner Aufhänger für Folgekommunikation. Apropos #Kommunikation : Zum Grundbesteck gelingender Vermittlung gehört z.B. dies: Vor Entscheidungen Zielbild entwerfen, Perspektiven unmittelbar & mittelbar Betroffener einholen, auch externe Vorschläge prüfen. Entscheidungen dann schnell, direkt, nachvollziehbar begründen, dabei die avisierte Zukunft beschreiben, um Akzeptanz für den Weg zum Ziel aufzubauen. So weit die Theorie. Wenn auch nur die Hälfte zutrifft von dem, was man hört und liest, haben Senat und involvierte Behörden beim Sparplan-Entwerfen von diesem Grundbesteck wenig eingesetzt. Das Ergebnis: Verspieltes Vertrauen bei allen Beteiligten und der Berliner Bürgerschaft. Wiederaufbau, soviel ist bekannt, kostet Zeit, Sorgfalt, Geld. Und echtes Interesse... #publicaffairs #zukunft #innovation #kultur Hier die Leseempfehlung Richtung Zukunft, nicht nur für Berliner! https://lnkd.in/dr4emYQf
Beitrag von Geraldine Schroeder
Relevantere Beiträge
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« Dekulturisierung » In #Berlin wird eine dramatische Kürzung des #Kulturetats um 121 Millionen Euro beschlossen. Was das bedeutet und wer besonders hart betroffen ist, erläutert dieser Artikel: „Der Kulturetat ist damit vom aktuellen Sparzwang besonders hart getroffen. Der Berliner Senat muss für 2025 insgesamt mit 3 Milliarden Euro weniger als ursprünglich geplant kalkulieren, Kai Wegner hatte darum jede Senatsverwaltung dazu angehalten, Einsparvorschläge für etwa 10 Prozent des jeweiligen Etats zu benennen. Während andere Ressorts wie Inneres und Justiz nun schlussendlich weniger bluten, wird im Kulturbereich jetzt sogar noch stärker gekürzt, nämlich um etwa 11,5 Prozent (ursprünglich eingeplant waren für 2025 für »Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt« in Berlin knapp 1.056 Millionen Euro). Selbst in Koalitionskreisen wundert man sich offenbar, dass der zuständige Senator Joe Chialo sich nicht beherzter für die Berliner Kultur eingesetzt hat und bereit zu sein scheint, die 10-Prozent-Vorgabe Wegners jetzt sogar überzuerfüllen.“ Natürlich muss auch der Kulturbereich seinen Beitrag leisten, aber nicht auf diese Art, die keine #Zeit lässt für eine seriöse #Transformation. Es ist zu befürchten, dass einmal mehr die #Kunstschaffenden und die #Inhalte am meisten darunter leiden müssen, denn die nichtgebundenen Mittel liegen in der Regel beim Programm und für sinnvolle #Strukturentwicklungen bleibt weder Zeit noch Raum.
Dekulturisierung
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Sehr geehrter Herr Senator, sehr geehrter Aufsichtsratsvorsitzender, lieber Joe Chialo, „ich denke sehr intensiv darüber nach, wie wir das hinkriegen mit den Überleitungsverträgen in den Uferhallen, deren Rettung Sie noch im Januar verkündet haben. Wie wir für die Künstler*innen hier in Berlin eine Situation schaffen, die sie erst mal beruhigt. Ich denke sehr viel darüber nach, wie wir mit dem Arbeitsraumprogramm nachhaltige, strukturelle Veränderungen in Berlin erzielen können, die die Institutionen und Künstler*innen stärken, sodass sie die kommenden Jahre, die auch in der Breite hart werden, überstehen können. Sie sehen ja: Intellektuelle und Künstler*innen kommen seit Jahren nach Berlin, zuletzt aus Syrien, der Türkei, Russland, Ukraine, Israel - die Liste ist endlos lang. Einzelne davon arbeiten für die KRB, für die SKWK, für die Berlin Mondiale und das aus Überzeugung. Das heißt, wir befinden uns bereits in einer sehr, sehr angespannten politischen Lage in Europa. Das sind Themen, die mich so sehr beschäftigen, dass keine Zeit für andere Dinge bleibt - ich habe noch nicht mal Zeit, mit meiner Familie und meiner Tochter genügend Zeit zu verbringen. Ich bin sehr gerne Referentin für Kultur und Standortentwicklung hier in Berlin und was mich wirklich freuen würde, wäre, wenn wir es schaffen, aus dieser depressiv-aggressiven Stimmungslage heraus wieder so etwas wie Optimismus und ein Blick nach vorne zu richten und auch darauf zu vertrauen, dass Berlin immer eine Stadt war, die für Menschen als Safe Space dient, ein Ort, an dem trotz aller Krisen ein aufrichtiger Dialog möglich war, der den gesellschaftlichen Zusammenhalt garantierte. Das ist hart, aber wir können in den nächsten zwei, drei Jahren eine Situation kreieren, die Berlin für die Zukunft noch stärker und resilienter macht.“ (bis hierhin paraphrasiertes Zitat eines Interviews mit Joe Chialo vgl. untenstehenden Link zu rbb) Deshalb bitte ich Sie inständig, verhindern Sie in Ihrer Funktion als Stiftungs- bzw. Aufsichtsratsvorsitzender die Abwicklung der SKWK und der KRB und überdenken Sie die 100%ige Kürzung der Berlin Mondiale sowie die der Jugendkulturinitiative. Ich habe für die Arbeit an der Schnittstelle von Kultur und Stadtentwicklung aus tiefster Überzeugung erst kürzlich einen lukrativeren Job in der gemeinwohlorientierten Immobilienwirtschaft aufgegeben. Daher weiß ich, was Kultur in den Berliner Quartieren zu bewirken im Stande ist. Das werden Ihnen auch die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und die Bezirksbürgermeister*innen bestätigen können. Mit freundlichen Grüßen, Dr. Pirkko Husemann #RettetSKWK #RettetKRB #BerlinIstKultur #unkürzbar #wichtigeralsdudenkst Kulturraum Berlin gGmbH Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung Diversity Arts Culture Berlin Mondiale gUG Rat für die Künste Berlin Petra Grampe Katrin Baba-Kleinhans Helene Böhm Hans-Michael Brey Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
"Es wird im Kulturbereich auf jeden Fall Anpassungen geben"
rbb24.de
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🇦🇷 #Argentinien: Mileis "Kulturkampf" ist vielschichtig, er betrifft viele verschiedene Bereiche. Entscheidend ist am Ende der Kampf um die Wirtschaft. Mileis "Kampf gegen die Kultur", über den Günther Maihold hier schreibt, ist erschreckend grobschlächtig und widerlich, genauso wie der primitive und völlig überzogene Rollback Mileis auf verschiedenen Gebieten der identitären Politik und der Agenda 2030. Der Kulturkampf, den Milei auf wirtschaftlichem Gebiet gegen die Staatsgläubigkeit und die Ablehnung des Kapitalismus führt, ist dagegen dringend notwendig, seit Jahrzehnten überfällig und findet bisher überraschend breite Zustimmung in Argentinien. Man muss bangen, dass dieser Kampf für wirtschaftliche Freiheit am Ende durch die anderen Schlachten Mileis negativ beeinträchtigt wird und (nicht nur, aber auch) darum verloren gehen könnte. Dabei bin ich ziemlich fest überzeugt, dass der wirtschaftliche Kulturkampf gegen Staatsinterventionismus und unverantwortliche Finanz- und Geldpolitik für Milei eigentlich an erster, zweiter und dritter Stelle seiner Prioritäten steht. Viele andere Schlachten führt Milei vor allem deshalb, wer er damit einen großen Teil seiner Anhänger binden und bei Laune halten kann, und gleichzeitig von der prekären Lage an der alles entscheidenden Wirtschaftsfront ablenken kann. Denn bei der wirtschaftlichen Wende ist es wesentlich schwieriger, Erfolge zu erzielen, als auf dem kulturellen oder identitären Feld, wo es reicht, einfach ein paar Ministerien zu schließen und jede staatliche Unterstützung zu streichen, um per Kahlschlag rein destruktive "Erfolge" im "Kulturkampf" zu erzielen. Es ist schade, dass sowohl Milei selbst als auch seine Kritiker die verschiedenen "Kulturkämpfe" durchgehend vermischen. Dadurch droht am Ende alles zusammen großen Schaden zu nehmen. Mileis Kritiker kann ich dabei nur zu gut verstehen. Den Wirtschaftsreformer Milei dagegen nicht. "Kultureller Kahlschlag in Argentinien: Wie die Regierung von Präsident Milei ihren »Kulturkampf« gestaltet" https://lnkd.in/dDfhGyiK
Kultureller Kahlschlag in Argentinien - Politik und Kultur
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Móin ✨ heute tagte der Ausschuss für Kultur und Medien zum vorletzten Mal vor der Sommerpause. Im Mittelpunkt stand das neue Gedenkstättenkonzept, das uns bis zum Ende der Legislaturperiode begleiten wird. Die BKM hat uns dazu neue Leitlinien vorgelegt. Unser Gedenkstättenkonzept ist 16 Jahre unverändert geblieben, aber unsere Gesellschaft hat sich verändert und es ist höchste Zeit, es an die neuen Herausforderungen anzupassen. Dazu haben wir uns als Ampelkoalition im Koalitionsvertrag verpflichtet. 🤝 Gedenkstätten stehen angesichts des zeitlichen Abstands zu den Ereignissen, an die sie erinnern, dem Wandel unserer Gesellschaft und neuen Formaten der Bewahrung durch die Digitalisierung vor neuen Herausforderungen. Zunehmende Übergriffe auf Gedenkstättenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter und der Versuch der Relativierung von NS-Verbrechen und SED-Unrecht durch Rechtsextreme in Deutschland gefährden ebenfalls unsere Erinnerungskultur. Auf diese Herausforderungen haben die beiden Experten, Herr von Wrochem und Herr Ganzenmüller, die heute zu Gast waren, zu Recht hingewiesen. Aber der Vorschlag der BKM für ein neues Gedenkstättenkonzept weist 2 Probleme auf: 1️⃣ Es ist ein geschichtspolitisches Papier mit dem Wunsch nach staatlicher Deutung von Geschichte und der Vorgabe von Lernzielen, was sich mit dem bevorzugten kritisch-reflexiven Ansatz beißt. 2️⃣ Darüber hinaus werden die beiden zentralen Säulen unserer Geschichte - NS-Verbrechen und SED-Unrecht - durch neue Säulen ergänzt, allerdings ohne die notwendige Gewichtung, wobei die NS-Verbrechen Vorrang haben sollen. In den nächsten Monaten will die Kulturstaatsministerin das Konzept in enger Abstimmung mit Experten wie dem Zentralrat der Sinti und Roma und jüdischen Vertretern, aber auch mit uns Abgeordneten weiterentwickeln. Wir bleiben also dran! 💪 Eure ó ✨ #Kultur #Erinnerungskultur #Gedenkstättenkonzept #Bundestag #Digitalisierung #NSVerbrechen #SEDUnrecht
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…und weiter geht‘s mit der CDU (und in diesem Fall in Koalition mit der SPD). Wer zu diesen Plänen applaudiert, der hat kein Interesse an einer wehrhaften Demokratie, die gerade so dringend gebraucht wird! Kunst erinnert uns daran, dass wir mehr sind als der „Homo Ökonomikus“. Kunst erinnert uns, dass wir soziale Wesen sind, die eine wehrhafte, starke und dynamische Demokratie ausmachen. Und Kunst erinnert uns, dass eine Gesellschaft mehr ist als Verbraucher*innen und Konsumenten. Wer an Bildung spart, spart an einem demokratischen Fundament. >>DIE GESELLSCHAFT, grundlegend, deshalb sollte man ihre Verbindung pflegen …Politologen wie Robert Putnam verwenden für das Vertrauen und die Gegenseitgkeit, die innerhalb sozialer Gruppen durch ein Netzwerk aus Beziehungen entstehen, die Bezeichnung „Soziales Kapital“ … Diese Verbindungen sorgen für Sozialkohäsion und helfen uns dabei, unsere menschlichen Grundbedürfnisse, etwa nach Teilhabe, Freizeit, Schutz und Zugehörigkeit, zu befriedigen. „Sozialkapital macht uns messbar klüger, gesünder, sicherer und reicher und hilft bei der Aufrechterhaltung einer gerechten und stabilen Demokratie, das ist gut dokumentiert“(R.Putnam)<<(aus Die Donut Ökonomie. Kate Raworth) https://lnkd.in/dHVe4VC5
Senats-Sparpläne für die Kultur: Berlin zerstört sensible Infrastruktur
tagesspiegel.de
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Finde den Fehler! Interview auf Nachtkritik mit Monika Grütters (#CDU). Ich weise auf ein leider immer wiederkehrendes Missverständnis hin - sowohl in der Frage, als auch in der Antwort: "Der Ausbau der Arbeitsräume für freie Künstlerinnen und Künstler wird radikal zusammengestrichen. Spart Berlin an seiner Zukunftsfähigkeit, an der Entwicklung junger Talente? Ja, so ist das leider. Nur irgendwo muss man halt sparen. Und eine Idee, die noch der Umsetzung harrt, erst mal nicht anzupacken, tut weniger weh, als in bestehende Verhältnisse einzuschneiden, obwohl das bei der Atelierförderung und den Arbeitsräumen natürlich bitter ist, weil die Mietsituation in Berlin so hart ist, dass das den Zuzug junger Talente stoppt." Arbeitsraum = Nachwuchs Wenn ich mal beim Theater bleibe, wo ich herkomme, dann ist diese Gleichsetzung schlicht nicht zutreffend. Sie legt nämlich nahe, dass die Freie Szene, die außerhalb der großen Institutionen arbeitet, der Nachwuchs derselben ist. Zwar ist er ihr Innovationsfaktor, das hat aber mit Alter, Arbeitserfahrung oder Status im künstlerischen Feld nichts zu tun. Denn die Freie Szene ist nicht per se jung, wie Kollektive wie #RiminiProtokoll oder #MegStuart/Damaged Goods belegen. Sie arbeiten auch immer wieder in großen Institutionen und auf internationalen Festivals, aber eben auch außerhalb, weil ihre Projekte recherchebasiert und kontextabhängig sind und sie kein festes Ensemble haben. Wer den Theaterbetrieb kennt, weiß auch, dass für die Freie Szene nur in den Theaterferien genug Zeit ist, um mehr als vier Tage Endproben auf der Bühne zu machen. Die Produktion aber entsteht über Wochen oder Monate hinweg in sogenannten "Arbeitsräumen", bevor sie dann auf die Bühne kommt. Deshalb zählen zu den Mieter*innen des Berliner Arbeitsraumprogramms, deren operative Trägerin "abgeschafft" oder zumindest "umstrukturiert" werden soll, nicht nur Nachwuchskünstler*innen, sondern auch Kaliber wie #JeftaVanDinther oder das #KaleidoskopEnsemble. Für sie ist es zudem essenziell, dauerhaft zu praktizieren und nicht nur projektbezogen. Genau deshalb ist es immens wichtig, in Berlin weiterhin Räume zu erschwinglichen Mieten als Basis der künstlerischen Produktion langfristig zur Verfügung zu stellen. Andernfalls wandern Künstler*innen von internationalem Rang aus Berlin ab. Das gilt für die Bildenden Künste ebenso, wie #KatharinaGrosse oder #MonicaBonvicini in den Uferhallen belegen. Die Kulturraum Berlin hält deren Generalmietvertrag. Jemand aus den Reihen der #SPD, dem ich den Haken mit der "Abschaffung" der Kulturraum Berlin gGmbH gestern zu erklären versuchte, brachte es auf den Punkt: "Ah ja, das ist vergleichbar mit der Berlinale und Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) GmbH. Jeder kennt die #Berlinale, aber niemand kennt deren Träger." Kann sich diese Erkenntnis bitte bei der GroKo auch noch bis zum 19.12. durchsetzen??? #rettetKRB #rettetFreieSzene https://lnkd.in/eXDbbGd2 https://lnkd.in/eKhhp4-Q
Monika Grütters zu den Berliner Kulturkürzungen
nachtkritik.de
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„Bücher sind Lebensmittel“ – als der Berliner Prenzlauer Berg in den 90er Jahren noch Schauplatz subkultureller Aufbruchsstimmung war, prangte dieses Zitat an einer Hauswand der heutigen Danziger Straße. Damals galt Berlin als arm und sexy, Letzteres vor allem wegen seiner brodelnden Kulturlandschaft. Auch heute prägen leere Kassen das Stadtprofil, nur der Stellenwert der Kultur ist nicht mehr so eindeutig hoch: Mit einem haushalterischen Topfschnitt werden Kulturprojekte eingestellt, Kulturschaffende verlieren ihre Arbeit, und - der Cut geht diesmal auch an den etablierten Häusern nicht vorbei – Bühnen und Ensembles droht die Insolvenz. Ja, und im sozialen Bereich sieht es nicht rosiger aus. Ja, und... Schulden sind nie gut und sparen ist nie lustig. Wir werden den kommenden Generationen sicher keine blühenden Landschaften vererben – unsere Probleme werden in jedem Fall weitergereicht, ob als Staatsschulden oder als löchrige Infrastruktur. Die Frage ist, was unsere Gesellschaft jetzt braucht, um mit sich selbst handlungsfähig zu bleiben. Es macht wenig Sinn, Kultur gegen Bildung, Soziales oder Klimaschutz auszuspielen. Aber an dieser Stelle sei mal eine Antwort durch die OE Tüte geflüstert: Kultur frisst alle anderen Dinge zum Frühstück. Ohne Kultur können wir uns eine andere Zukunft nicht einmal mehr vorstellen. Und weil also Bücher Lebensmittel sind, trifft es sich, dass wir mit SOCIUS publishing heute einen neuen Verlag und ein erstes Werk ankündigen können, das viele Fragen an die Zukunft der Arbeit stellt: „Die chronisch Kranke und die Organisation“ von Monia Ben Larbi, illustriert von Julia Hoffmann. Und bevor es in die besinnliche Eskalation der Feiertage geht, findet sich in diesem Brief auch noch einmal einiges an Trägersubstanz für gute Vorsätze im Neuen Jahr: vom Reflexionsraum mit dem Zürcher Ressourcen Modell bis zum neuen Durchlauf unserer jährlichen OE Fortbildung „gemeinnützige Organisationen entwickeln“! Wir wünschen Euch lichte Tage zwischen den Jahren und freuen uns auf ein Wiedersehen in 2025. andreas knoth Nicola Kriesel, Julia Hoffmann, Yi-Cong Lu, Denise Nörenberg, Hannah Kalhorn, Christian Baier, Lysan Escher, Joana Ebbinghaus Alle Infos aus dem soeben erschienen SOCIUS brief findet Ihr hier: https://lnkd.in/dbgcFkNs Das Buch von Monia Ben Larbi und Julia Hoffmann kann ab sofort vorbestellt werden: https://lnkd.in/dt-Ye7kz #sinnvollzusammenwirken #selbstorganisation #newsletter #genossenschaft #krankheitinorganisation #fortbildung #seminar #workshop #trauerimteam #guerillagardening #oetag25 #dialoge #ostwest #nochlängstnichtallesgesagt #führenmithaltung #leadership #zrm #nervengerecht #energie #siebenmuskeln #büchersindlebensmittel #bücher #publishing
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Der Oktober Kultur-Ausschuss war von Emotionen geprägt: großes Erstaunen über millionenhohe Aufstockungen für „große Institutionen“ und betroffene Irritation, dass die Stadt Wien kein Gewaltschutz-Konzept in ihre Förderrichtlinien schreiben will, weil die MA7 es „nicht kontrollieren“ kann. Zuerst zum Geld: sowohl die Wiener Symphoniker brauchen 2,6 Mio. mehr als veranschlagt, als auch die Johann.Strauss-Festjahr2025-GmbH braucht um 2 Mio. mehr! Daneben wirken die Erhöhungen für die Koproduktionshäuser BRUT (110.000 €) und Tanzquartier Wien (300.000 € ), und erst der Zuschuss für Soho Ottakring (15.000 €) wie Peanuts. Die Forderung fürs Johann.Strauss-Festjahr ist besonders dreist: Die FestjahrGMBH hat 2021 für 5 Jahre eine Gesamtsumme von 20 Mio. zugesprochen bekommen. Die soll nun nicht ausreichen. Als Opposition haben wir in den letzten 4 Jahren weder einen Bericht über die bisherige Aktivität gesehen, noch gab es eine konkrete Programmvorschau. Auch der versprochene Besuch von Roland Geyer (Festivalintendant) hat bisher noch nicht stattgefunden. Wir haben mangels Info abgelehnt. Zu den Wiener Symphoniker: Das ist eine verzwickte Geschichte. Nach einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2005 erhalten die Symphoniker spezielle Zusatzpensionen und andere Vergünstigungen, die damals vertraglich unabänderbar fixiert wurden. Darüber hinaus benötigen die Symphoniker für den laufenden Betrieb jährliche Erhöhungen. Langfristig braucht es Strategien, wie trotz stagnierenden (Kultur-)Budgets die festgelegten Verpflichtungen eingehalten werden können. tbc. Kultur der Angst: Kein Awarness- bzw Gewaltschutzkonzept für Wiener Kulturbetriebe! Die meisten haben die „metoo“ Vorwürfe aus dem Theater in der Josefstadt mitbekommen. Neben sexualisierten Übergriffen soll auch das Arbeitsklima insgesamt eher destruktiv sein, zumindest für einige MitarbeiterInnen. Grüne Frauensprecherin Viktoria Spielmann und ich haben dementsprechend einen Antrag an den Gemeinderat gestellt: man möge die Verpflichtung für ein Awarness- bzw. Gewaltschutzkonzept in den Förderrichtlinien verankern. Ein einfacher Vorgang möchte man meinen, um Übergriffe nicht nur ad hoc zu behandeln, sondern auch nachhaltige Präventionsstrukturen aufzubauen. Im Gemeinderat wurde das von SPÖ abgeehnt 🤔. Dabei wollte ich es nicht belassen. Daher habe ich das in den Oktober Kulturausschuss mitgenommen. Zu meinem großen Erstaunen musste ich erfahren, dass sich die MA7 nicht in der Lage sieht ein Kriterium „Gewaltschutzkonzept“ zu prüfen. Daher darf sowas unter keinen Umständen in den Förderrichtlinien festgelegt werden. Echt jetzt?! Die Bildungsdirektion schafft es, ein Kinderschutzkonzept zu verankern, dass alle Bildungseinrichtungen der Stadt umzusetzen haben. Und die MA7 kann das nicht? Wir werden weiter dranbleiben. Mehr Details im Link https://lnkd.in/dVjJafeD
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Wird es in absehbarer Zukunft zu einem einsetzenden Orchestersterben kommen? Meine Vermutung: in etwa 15 Jahren ist es so weit. Über die Hinweise durfte ich für die Orchesterszene umfangreich in der April-Ausgaben von „Das Orchester“ berichten: Seit 2019 begleite ich im Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz als Agent für Diversitätsentwicklung. Die Funktion des eingebetteten „Critical Friend“ erlaubt es mir, die innere Perspektive der tariflich organisierten Berufsorchesterszene sowie die äußere der diversen Stadtgesellschaft einander gegenüberzustellen. Dabei fällt auf, dass in der Orchesterszene, insbesondere auf der Ebene des musizierenden Personals, der aktuellen Debatte um eine sich zunehmend diversifizierende Gesellschaft bislang kaum angemessen Aufmerksamkeit geschenkt wird. Weite Bereiche dieser Entwicklung entziehen sich nicht nur der Kenntnis der Orchester, sondern insbesondere auch deren Einfluss. Ob der Relevanz jedoch müssten die wenigen Bereiche, auf die Orchester konkreten Einfluss haben, viel konsequenter in den Fokus gerückt werden. Es wäre nötig, sich aktiv mit der neuen Normalität einer Einwanderungsgesellschaft auseinanderzusetzen, statt weiter auf tradierte Muster und Privilegien zu vertrauen. Doch sichtet man YouTube-Videos von Orchesterkonzerten aus den 1950er Jahren, so fallen weder inhaltlich noch formal signifikante Unterschiede zu heute auf. Ein Vergleich mit dem Klimawandel drängt sich auf: In puncto Nachwuchs- und Publikumsentwicklung handelt es sich um langfristige Prozesse, die – heute angestoßen – ihre Wirkung erst in mehreren Jahren entfalten. So geht es um die Frage, ob vor dem Hintergrund von Repräsentanz und Relevanz in den kommenden Jahren ein Kipppunkt erreicht ist, ab dem die öffentliche Förderung von Orchestern zunehmend infrage gestellt wird, ein Zeitpunkt, ab dem es vermutlich zu spät sein wird, um noch wirkungsvoll zu reagieren und gegenzusteuern. Wie viele Berufsorchester diesen Wandel überstehen werden, bleibt abzuwarten. Goldene Zeiten? Die Orchestervielfalt ist kulturelles Erbe in Deutschland. Sie wird von der Allgemeinheit, also von allen Steuerzahlenden finanziert und bis dato galt das Publikum als ein natürlich nachwachsender Rohstoff. Erhebungen des Relevanzmonitors Kultur ergaben 2023: 91 Prozent der Befragten finden es wichtig, dass die Angebote der Theater, Opern und Konzerthäuser für kommende Generationen erhalten bleiben. 76 Prozent sind für eine Finanzierung dieser Insti- tutionen mit öffentlichen Mitteln. 82 Prozent halten die kulturellen Angebote für identitätsstiftend. Aktuell beginnt die Generation der Babyboomer in Rente zu gehen. Damit wird die geburtenstärkste Alterskohorte der Bevölkerungspyramide zu einem schier unerschöpflichen Reservoir an Kon- zertbesuchenden. Aber ist das automatisch so? (…) Den gesamten Artikel lesen Sie unter: (paywall) https://dasorchester.de/
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KUNSTWELT ...im wahrsten Sinne des Wortes. Doch weshalb? Die #Finanzierung des Wiener Volkstheaters scheint eine Herausforderung zu sein. Laut dem Wiener #Stadtrechnungshof befindet sich das Volkstheater in einer “prekären Lage” und es sind "tiefergehende Maßnahmen erforderlich, um die Finanzlage nachhaltig zu sanieren". Die #Gesellschaft erhielt für die Geschäftsjahre 2015/16, 2016/17 und 2017/18 #Subventionen der Stadt Wien für das Haupthaus und das #Volkstheater in den #Bezirken in der Höhe von insgesamt rund 21,9 Mio. Euro. Es scheint, dass das Volkstheater stark von diesen Subventionen abhängig ist. Doch weshalb? Werfen wir einen Blick nach #Deutschland, genauer genommen nach #München in die #Kammerspiele. Als Polt während der Proben einen indischen Pfarrer parodierte, meldete die Dramaturgie sofort Bedenken an. Wegen Rassismus. Dass es nicht noch schlimmer kam, war dem Stück „A scheene Leich“ von #GerhardPolt zu verdanken, einem Publikumserfolg, für den man sich in der Intendanz entsprechend schämte: zu wenig feministisch, zu wenig queer und überhaupt zu eingängig. 1,2 Millionen Euro betrug der Fehlbetrag für 2022, mit einer weiteren Million rechnete man fürs vergangene Jahr. Das Münchner Kammerspiele, einst das prestigeträchtigste Haus am Platz, hat es in der vergangenen #Spielzeit fertiggebracht, die #Auslastung auf unter 60 Prozent zu drücken. Bei einigen Produktionen waren nicht einmal die ersten zehn Reihen besetzt. Was an Einnahmen beim #Ticketverkauf wegfällt, wird durch höhere #Staatsgelder wettgemacht. Man verlangt einfach höhere Subventionen. Ein Problem dieser vorbildlichen Kunst ist, dass man das Publikum zum Besuch nicht zwangsverpflichten kann. Aber auch dafür hat man eine Lösung gefunden. Neulich habe ich mich länger mit dem #Intendanten einer großen deutschen Bühne unterhalten. Ich nenne seinen Namen und das Haus besser nicht, an dem er arbeitet. Der Mann hat schon so Schwierigkeiten genug. Sagen wir einfach, er steht einer bekannten Spielstätte im süddeutschen Raum vor. Jede #Probe ist ein Eiertanz, das gilt für München als auch für #Wien, weil man ständig darauf achten muss, niemandem auf die Füße zu treten. Ein unbedachtes Wort und man ist in Teufels Küche. Mir war nicht klar, wie eng und verstellt diese Welt ist. Ich dachte immer, #Theaterarbeit sei etwas Kreatives, manchmal sogar #Anarchisches. Wie kann hier die #Wahrnehmung verändert werden? In dem klar über die gewonnenen Sinneseindrücke kommuniziert wird. Wer das lernen möchte, ist richtig bei mir in den #Wahrnehmungsschulungen, die alle #Sinne trainieren. Melden Sie sich gerne... #InteractingLectures #katharinareich.com #Wahrnehmung #Perzeption
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