Beitrag von Constance Mochar

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Stadträtin der Landeshauptstadt Klagenfurt bei Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee

Lebendiges Klagenfurt Ein Blick auf Statistiken hilft uns, komplexe Themen zu verstehen, aber ist doch stets nur ein Auszug der Realität, wie in der aktuell diskutierten CIMA Studie. Klagenfurt verändert sich stetig, da sich eine Stadt an die Bedürfnisse der Menschen anpasst. Als Stadtplanungsreferentin führen mich meine Wege durch eine lebendige Stadt, mit einer Altstadt, der aufgrund einer professionellen Stadtplanung der Spagat zwischen Erhaltung historischen Charmes und dem Schaffen neuer Möglichkeiten gelingt. Sorgsamer Umgang mit Klagenfurter Boden Zudem gehen wir äußerst sorgsam mit unserem Klagenfurter Boden um, widmen nur dort neue Gewerbeflächen, wo es absolut notwendig ist, damit eine positive Weiterentwicklung gesichert werden kann. Warum wir bereits gewidmete, über Jahre hinweg nicht bebaute und brachliegende Flächen nicht rückwidmen, ist der budgetären Lage unserer Stadt geschuldet. Deswegen setze ich mich für eine zweckgebundene Leerstandsabgabe und Baulandmobilisierungsabgabe ein, um Flächen vor dem Betonieren schützen zu können. Lebensraum Innenstadt Aber zurück in die Innenstadt. Die Klagenfurter Innenstadt entwickelt sich zusehends vom Konsumraum hin zum Lebensraum, wo Menschen konsumfreie Zonen aufsuchen, wie den Kardinalsplatz oder die Parks rund um das Stadttheater. Der Großteil der Besucher:innen und der Klagenfurter:innen gehen heute nicht mehr zum Shoppen in die Innenstadt. Sie genießen Familienangebote, wie die Drachenjagd, lauschen Konzerten, wie dem Urban Echo, den Donnerszenen oder genießen die Angebote unserer Gastrobetriebe. Das ziellose Shoppen ist einem gezielten Kaufwunsch gewichen, der schneller und effizienter am Smartphone erfüllt wird. In dieser Misere liegt aber auch die Chance für die Zukunft eines familienfreundlichen und lebenswerten Klagenfurts. Innovative Angebote statt Leerstände Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam mit der Wirtschaft, die neuen Flächen mit innovativen und bedarfsgerechten Angeboten wieder zu beleben, sowohl in der Innenstadt als auch in der Peripherie. Hier lohnt sich der Blick in den Norden Europas, wo Leerstände zu öffentlichen Einrichtungen, wie Kitas, Freizeiteinrichtungen, aber auch zu Wohnraum umgebaut werden. Mit solchen Konzepten schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe: Wir reduzieren das Überangebot an Kaufflächen, schaffen Platz für neue Geschäftsideen und attraktiven Lebensraum in den Städten, wobei wir zeitgleich unsere Grünflächen schützen.  

                   Neue Fußgängerzonen   Städte? Ortschaften? Wo Kinder ihre Freunde aus dem Autofenster grüßen? Wo alte Menschen unsicher sind, kaum gute Fußwege finden, die Bürgersteige von Autos bedrängt sind, wo Übergänge oft lebensgefährlich sind? Die Städte und Gemeinden mögen am Rand von Siedlungen und Ortsteilen Grundstücke kaufen oder von den Supermärkten pachten. Dort schafft man überdachte Parkplätze mit geringen Gebühren. Und die Straßen dahinter sind Fußgängerzonen! Einbahn! Entsiegelung! Bäume! Parks! Nur für Einsatzfahrzeuge und Möbelwägen erlaubt! Und gewünscht sind dort alte Menschen, Kinder, Mütter und Väter! Da werden auch demente und behinderte Menschen nicht versteckt. Wer kann bei einer Begegnung stumm weitergehen, Hilflosigkeit ignorieren und Begrüßung verweigern? Keine Einsamkeit mehr. Viel Nachbarschaft. Freundliche Blicke. Gegenseitige Aufmerksamkeit. Respekt. Kein Lärm. Viel Grün. Lachen.   MR Dr. Dieter Schmidt Präsident des Netzwerks Geriatrie Kärnten 9122 Obersammelsdorf 21    

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