ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat dies direkt geteilt
📘 Draghi-Bericht: Treffende Diagnose – teure Therapie Wer den 320-seitigen #Draghi-Report noch nicht in Gänze gelesen hat, dem empfehle ich die treffliche Zusammenfassung von Irene Bertschek aus Wirtschaftsdienst_ZBW. Irene Bertschek ist Professorin am ZEW - Leibniz Centre for European Economic Research und Mitglied der EFI - Expertenkommission Forschung und Innovation, die die Bundesregierung hinsichtlich Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands berät. Darin schreibt sie u.a.: " ...Es mangelt an industrieller Dynamik, und der Innovationsprozess wird durch einen schwachen Transfer aus der Forschung in die Kommerzialisierung erschwert. Hierfür gibt es mehrere Gründe: das Fehlen von Risikokapital, die Fragmentierung des Binnenmarktes und eine hohe regulatorische Belastung.Draghi gibt zahlreiche Empfehlungen ab, um diesen Schwächen zu begegnen. Er empfiehlt, eine „Forschungs- und Innovationsunion“ zu etablieren, mit dem Ziel, 3 % des Bruttoinlandsprodukts für F&I aufzuwenden. Dies soll durch eine gemeinsame Strategie und Prioritätensetzung sowie eine verstärkte Zusammenarbeit unterstützt werden. Zudem rät Draghi, ein Umfeld zu schaffen, das bahnbrechende Innovationen sowie Start-ups und Scale-ups fördert. Eine Agentur nach dem Vorbild der amerikanischen Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) und die Schaffung eines EU-Börsenmarktes werden ebenso vorgeschlagen wie ein erweitertes Budget für den Europäischen Investitionsfonds (EIF) und eine engere Koordination zwischen EIF und Europäischem Innovationsrat (EIC). ... Zahlreiche Empfehlungen des Draghi-Berichts sind nicht neu, allerdings sind einige Empfehlungen mit erheblichen zusätzlichen finanziellen Aufwendungen verbunden, beispielsweise für EIC, EIF, ERC und das zehnte Forschungsrahmenprogramm. Bei der Umsetzung von Empfehlungen sollte die EU-Kommission die Prioritäten klar auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen setzen. ... Bei der Veränderung von Governance-Strukturen wie z. B. einer Umstrukturierung des EIC als Europäische DARPA gilt es von bisherigen Erfahrungen zu lernen, statt das Rad neu zu erfinden. Initiativen wie die „Joint European Disruptive Initiative“ (JEDI) und die Deutsche Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) können hier als Lernbeispiele dienen, um Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. ..." Der Link zum ganzen Artikel ist in den Kommentaren 👇 Das Foto von Irene Bertschek hat Till Schürrmann gemacht.