Zinserhöhung - 4 Tipps, was Sie als Unternehmer jetzt tun können

Zinserhöhung - 4 Tipps, was Sie als Unternehmer jetzt tun können

Nun ist es offiziell – die amerikanische Notenbank Federal Reserve (FED) hat diese Woche den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte erhöht, der größte Zinsschritt seit mehr als 20 Jahren –nachdem bereits im März eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte vorgenommen wurde. Damit liegen die US-amerikanischen Leitzinsen nun im Korridor zwischen 0,75 und 1,00 Prozent. 

Gestern hat auch die Bank of England mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent nachgelegt.

Auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel geht in einem Handelsblatt-Interview von gestern von einer kurzfristigen Zinserhöhung durch die EZB aus – der ersten Zinserhöhung seit 2011. Die Entscheidung zur Reduzierung der Anleihekäufe seitens der EZB wurde ja bereits getroffen.

Seit einem halben Jahr ist dieser Trend der steigenden Zinsen zu beobachten und ein Ende ist nicht in Sicht. So stieg z.B. der 5-Jahres-Swapsatz von 0,10% im Dezember 2021 auf zuletzt 1,74% - i.d.R. eine recht gute Indikation für die Entwicklung der Bank-Zinsmargen für Unternehmensfinanzierungen im gleichen Zeitraum. Das bedeutet, dass sich die Refinanzierungskosten der Banken in diesem Zeitraum deutlich erhöht haben – Kosten, welche die Banken direkt an ihre Kunden im Rahmen höherer Kreditzinsen durchreichen werden.

FCF hat 4 Tipps, was Sie als Unternehmer jetzt tun können: 

  1. Haben Sie ein Bestandsdarlehen mit variabler Verzinsung? Dann sollten Sie über eine Zinssicherung nachdenken, da ein Anstieg des Euribor auf über 0 Prozent sich direkt auf Ihren Zinsaufwand auswirken wird – beispielsweise um 200 Basispunkte in den kommenden 24 Monaten.
  2. Planen Sie ein neues Darlehen aufzunehmen? - Dann nutzen Sie jetzt noch das vergleichsweise günstige Fenster, mit weiter steigenden Zinsen – sowohl im Euribor als auch bei den Bankmargen – ist kurz- und mittelfristig zu rechnen.
  3. Steht eine Re-Finanzierung für Ihr Unternehmen in den kommenden zwei Jahren an? - Auch hier sollten Sie darüber nachdenken, Ihre neue Finanzierung ggf. vorzuziehen, um nicht zu einem in Zukunft deutlich höheren Zinsniveau finanzieren zu müssen.
  4. Wer langfristig von Kreditfinanzierungen abhängig ist, sollte darüber hinaus möglichst langfristig Zinssicherungsstrategien implementieren. Auch hier können im Worst Case 2 Prozent zusätzliche Zinskosten über die nächsten 10 Jahre gerechnet sehr viel Geld und damit Gewinn kosten.

Da sich der Anstieg der Zinsen (z.B. Euribor, Swapraten) in den letzten Tagen und Wochen eher noch verstärkt hat und die weltpolitische Lage alles andere als stabil ist, rechnen wir auch mit kurzfristig weiter steigenden Finanzierungskosten. 

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