Es gibt Wunden, die selbst die Zeit nicht heilt. Wer sie am Leib trägt, leidet gleich doppelt, körperlich wie seelisch. Da sind wiederkehrende Arztbesuche, Schmerzen, umfangreiche Pflegeroutinen. Und da ist: die ständige Erinnerung an Krankheit oder Alter, daran, dass der Körper nicht das tut, worin er einst so gut war – sich selbst zu reparieren.
Geschätzte drei bis vier Millionen Deutsche leiden an einer schlecht heilenden, einer sogenannten chronischen Wunde, die auch nach Wochen, zuweilen nach Monaten noch nässt und schwillt, Beläge bildet und brennt – die sich einfach nicht mehr schließt. Mitunter verhindern eingedrungene Keime, dass der körpereigene Heilungsprozess ausreichend in Gang kommt. Häufig sind Durchblutungsstörungen oder ein Diabetes die Ursache.
Nicht zufällig hat sich die Wundforschung zu einer der eindrucksvollsten Disziplinen der Medizin entwickelt. Weltweit arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, den Leidensweg Betroffener mittels neuer Methoden drastisch zu verkürzen.