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w​α​n​δ​el

by SHOSTA

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1.
BRUCH 02:56
BRUCH Alleine im Kreise der eigenen Sinne Allein unter Fremden mit heiserer Stimme Sie fluchen und fauchen und stoßen dich nieder Sie reißen und brechen die nutzlosen Glieder Dunkel hier unten und kalt allemal Jede Bewegung. Retardierende Qual. Das Licht bricht im Gitter der heiteren Welt. Die umrundende Mauer. Bröckelt und fällt. Gemeinsam und leise. Sekunden sind Stunden. Gemeinsam mit Fremden in wortlosen Runden. Sie glotzen und wippen. Wollen sehn was passiert. Dulden die Stille doch sind irritiert. Und die Uhr schneidet Scheiben im Sekundentakt. Die Wunde Verkleidung ist alt und platzt ab. Jenes Schimmern das getragen hat. Ist nur noch ein Welzen in sternloser Nacht.
2.
WORTE 03:30
WORTE Ein Speer trägt schwarzes Kleid und kann Erlösung werden gewaltlos setzt man Ihn ein ein Wortgefecht bringt Scherben So erhebe deine Waffe und gebäre einen Redeleib Der Schweiß tropft aufs Papier in der Einsamkeit zu zweit Betrete deinen Spiegel und lass dich reflektiern Befreit von verrauchtem Glas kann man sich endlich verliern ALso schärfe deine Worte Die Klinge der Verschwiegenheit erbreche die Seiten und gib dich frei frei mit der Zeit Wir ziehen in den Krieg Waffenloser Sieg Wir kämpfen um den Kopf
3.
STÖRUNG 03:02
STÖRUNG Knechtschaft. Die Frequenz ist hoch. Bewegung in dem Oberzimmer. Es dreht und dreht und dreht und dreht. Auch nach Knechtschaftsende immer. Ungefragt wird nachgefragt. Wann die Räder wieder drehen. Selbst mit Achten und mit Knicken Muss es weitergehen. Das Leder streift den Nacken hart und facht die Angst vorm Ende an Also dreht das müde Fleisch bis es nicht mehr kann. Trete meine Zeit tot. Schweig doch endlich still. Sie trampelt ohne Atemnot. Tut mit mir was sie will. Mache meiner Uhr ein Ende. Würge ihre Eitelkeit. Die Zeiger stechen in die Augen. Ach du gottverdammte Zeit. Die Wiederholung schreit mich an. Wie ich nur sorglos bleiben kann. Was fällt mir ein? Wo bleibt die Glut? Was einzig glüht ist weiße Wut. Gib mir endlich eine Lücke. Eine Lücke. Eine Lücke. Stecke sie in meinen Tag. Meinen Tag. Nur einen Tag. Trete meine Zeit tot. Schweig doch endlich still. Sie trampelt ohne Atemnot. Tut mit mir was sie will. Mache meiner Uhr ein Ende. Würge ihre Eitelkeit. Die Zeiger stechen in die Augen. Ach du gottverdammte Zeit.
4.
FEDERFLUG 03:04
FEDERFLUG Das Federkleid vernebelt die Stirn gen Himmel zeigt Kluge Worte knebeln vor Unvernunft verneigt Verklebte Gefiedermasse Aufs Holzgestell gepresst Der Kreis vermisst den Abschied bevor du Ihn verlässt Du stößt dich ab und versinkt in deiner Welt Ein Glänzen, das verbessert und am Schweben hält. Du treibst höher und höher und sinkst tiefer herab Mit einem Sekundenschlag reißt das Glänzen ab. Tropfend rast du nieder in die kalte See die Flügel taumeln wider den Strahlen tuen weh Die Rufe rannten hallend in einen leeren Kopf und Warnungen konnten keine ernste Miene glätten dem schimmernden Schein entgegen. Du hast so sehr gehofft. Sturheit tötet Klarheit. Ihn konnte niemand retten Du stößt dich ab und versinkt in deiner Welt Ein Glänzen, das verbessert und am Schweben hält. Du treibst höher und höher und sinkst tiefer herab Mit einem Sekundenschlaf reißt das Glänzen ab.
5.
PLASTIKMENSCH Dein Anzug ist plastisch. Persönlich elastisch. Teilweise drastisch. Flexibel maskiert. Ungehobelt starr. Personenimitationen. Du hebst dich auf. Für alles, was glänzt. Die Haut ist täglich neu gewoben. Die schützende Folie abgezogen. Plastikmensch. Drehe dich im Fenster und putze die Visage. Plastikmensch. Tausche deine Kleider und bleibe ohne Farbe. Der Kopf winkt durch. Der Andere verneint. Deine Beine sind willenlos. Die Blicke drehen. Minütlich halbe Kreise. Und deine Monologe, sind Monotonie. Die Haut ist täglich neu gewoben. Die schützende Folie abgezogen. Plastikmensch. Drehe dich im Fenster und putze die Visage. Plastikmensch. Tausche deine Kleider und bleibe ohne Farbe.
6.
WACH 02:21
WACH Ich bin wach. Ich sterbe in der Nacht. Gib mir einen Kuss und ich bringe dir den Krach zu dir. Zu dir. Ich bin wach. Neben dir fühl ich mich nackt. Gib mir deinen Mantel. Ich bin aufgewacht und präsentiere das Eis. Das Eis. In der Nacht bin ich wach. Alle Farben werden flach. Alle Stetigkeit wird schwach. Ich bin wach für die Nacht. Gib mir nicht. Mir bleibt alles. Alles war vertraut. Ich glaube nicht mehr. Ich bin wach. Halte mich nicht ab. Nimm meinen letzten Willen und den Schatten. Ich hab dich verpasst. Hab dich verpasst. Ich bin wach. Die Augenlider lange schlaff. Ich lasse alle Lichter hinter mir und drehe mich nur noch allein. Nur noch allein. Gib mir nicht. Mir bleibt alles. Alles war vertraut. Ich glaube nicht mehr.
7.
GOLD 03:03
GOLD Das Edle Metall klickt an den Zähnen und keine Faser hat gezuckt Das gewachsene Holz ist nicht zu erwähnen, denn alles was zählt ist Gold Der feine Stoff drückt die Kehle angenehm. Die Klasse zieht die Nase hoch. Du willst jeden und jeder soll dich sehn’. Der Anschein ist ein Geben. Goldene Zunge Goldener Bauch Goldene Zähne Haben sie auch. Alles, was kommt. Kommt irgendwo. Und das Glänzen. Sowieso. Keine Bewegung bedeutet keinen Schweiß. Ein Satz. Eine Tat. Ein Leben. Freiheit ist Lüge. Was zählt, ist weiß. Gefühle machen müde. Wir leben für sie. Wir füllen ihre Flaschen. Sie herrschen über uns und leeren unsere Taschen. Wir arbeiten für sie und füttern sie alle. Sie schießen auf uns. Oh, schöne Ironie. Goldene Zunge Goldener Bauch Goldene Zähne Haben sie auch. Alles, was kommt. Kommt irgendwo. Und das Glänzen. Sowieso.
8.
FORMEN 02:28
FORMEN Der Augenkorb ist unbarmherzig Belügt und betrügt den Spiegel Marmoriert der Formenwahn vom Flimmern aufgewiegelt Die Eingedrückte Außenfläche kann nicht sein, soll nicht sein, darf nicht sein Rote Wangen, edle Blässe kann es sein, soll es sein, muss es sein. Ideales ist Ideelles. Formen kommen und Formen gehen. Ich will deine Haut. Ich will deine Haut geklaut sehen. Das Knochenkleid soll ausgetauscht gezwängt und gedrängt vom Werben Linienfreiheit gibt es nicht ein Angleichen mit Schmerzen Die aufgeweichte Menschfigur kann nicht sein, soll nicht sein, darf nicht sein. Stählernd konturierte Tour kann es sein, soll es sein, muss es sein. Ideales ist Ideelles. Formen kommen und Formen gehen. Ich will deine Haut. Ich will deine Haut geklaut sehen.
9.
KRIEG 02:15
KRIEG Die Miene ist in Stein gehaun’. Und die großen Ohren. Ein Rhythmus ist ein Laufgeschirr. Sind nicht in Stahl geboren. Tragen ein Kreuz und glauben doch nicht an eine höhere Macht. Gegenwart wird Trauma werden Einfach über Nacht. Namen sind gemessen in Zahlen Alles, was wiegt, ist der Sieg. Der Vater klopft nicht mehr an die Tür Das Symbol für den Abgrund des Menschen.
10.
KARUSSEL 04:34
KARUSSEL Verschwommen durch das Tagewerk Der Augenschein geschunden Das Drücken auf dem Rippenkorb Lässt das Rückgrat runden Und auf dem Kopf ist aufgebaut und festgeschraubt die Platte Kreischend fragt Sie in den Kopf nach wäre, wenn und hatte Es dreht und dreht und dreht Es dreht und dreht und dreht Vor mir wird Fortuna reiten Und hinten trieben Taten Die Scheibe treibt Kreise in meinen Schädel Ich zahle für tausende Fahrten Es kriecht das brennende Nervenwasser Bis in die Fingerspitzen Die Nässe verlangsamt das Drehen doch bleibe ich regungslos sitzen Es dreht und dreht und dreht Es dreht und dreht und dreht

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released May 10, 2024

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SHOSTA Bamberg, Germany

In einem dunklen Raum, während der Anfangsphase der Pandemie 2020, fand SHOSTA seine Geburtsstunde.
Geprägt von treibenden Sequenzer-Basslinien, schwebenden Gitarrenklängen, Synthesizer - Melodien, tiefem Gesang und einem Hauch von 80er-Jahre-Ästhetik, bewegt sich SHOSTA irgendwo zwischen den Einflüssen von DAF und Depeche Mode. ... more

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