Deutsche Lichttechnische Gesellschaft

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Die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft wurde 1912 als „Deutsche Beleuchtungstechnische Gesellschaft“ in Berlin gegründet, wo bis heute ihr Sitz ist.[1] Sie ist ein gemeinnütziger Verein, der den intra- und interdisziplinären Austausch zu lichttechnischen Fragestellungen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Technik, und Industrie sowie Kunst, Design und Architektur fördert. Sie befasst sich auch mit der Umsetzung von lichttechnischen DIN-Normen.[2]

Die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e. V. (LiTG) ist regional aufgestellt. Sie gliedert sich in 15 Bezirksgruppen (BG): Baden, Berlin-Brandenburg, Dresden, Hannover, Hansa, Hessen, Kurpfalz, Leipzig-Halle, Mecklenburg-Vorpommern, Nordbayern, Rheinland, Saar, Südbayern, Thüringen-Nordhessen und Württemberg. Zur LiTG gehört auch als einziger Bezirksverein (BV) die Lichttechnische Gesellschaft des Ruhrgebiets (LTGR)[3].

Die LiTG wird durch einen maximal 15-köpfigen Vorstand geleitet, darunter der »Innere Vorstand« aus dem Vorsitzenden, den Stellvertretenden Vorsitzenden und dem Schatzmeister. Der Vorstand wird für eine vierjährige Wahlperiode gewählt. Die Vorstandsmitglieder bearbeiten in verschiedene Gremien vereinsrelevante Themen.[4]

Wichtigstes Organ der LiTG ist der Technisch-Wissenschaftliche Ausschuss (TWA). Er berät den Vorstand in wissenschaftlich-technischen Fragen. Der TWA wird in der konstituierenden Sitzung des Neuen LiTG-Vorstandes gewählt. Er wird durch einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter geleitet. Die Facharbeit geschieht in mit bis zu drei Experten besetzten, »Fachgebiet (FG)« genannten LiTG-Gremien, die alle Bereiche der Lichttechnik abdecken. Es gibt elf Fachgebiete zu folgenden Bereichen: Außenbeleuchtung, Melanopische Lichtwirkungen, Betriebsgeräte und Steuerungen, Fahrzeugbeleuchtung, Farbe, Innenbeleuchtung, Lichtarchitektur, Lichtquellen und Leuchten, Messen und Bewerten, Physiologie und Wahrnehmung, Tageslicht.[5][6] Aufgabe des TWA ist auch das Initiieren und Begutachten von LiTG-Publikationen[7] auf der Basis des in den Fachgebieten erarbeiteten Wissens sowie vor allem die fachliche Gestaltung von LiTG-Tagungen.

Zu den zentralen Aufgaben der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft gehört die Förderung des Theorie-Praxis-Transfers in allen lichttechnischen Fragen. Auf regionaler Ebene geschieht dies über Vortragsveranstaltungen, Besichtigungen und Exkursionen. Verschiedene Bezirksgruppen beteiligen sich auch an regionalen Fachmessen wie der »Belektro«[8] in Berlin, der »Efa«[9] und »Mutec«[10] in Leipzig oder der »Elektrotechnik«[11] in Dortmund.

Auf nationaler Ebene veranstaltet die LiTG dazu im Zweijahresrhythmus die Fachtagung »Licht und Lebensfreude (LiLe)«[12] zu unterschiedlichen Fragestellungen der Innenbeleuchtung sowie die Fachtagung »Stadt- und Außenbeleuchtung (AUBE)«[13].

Seit 1972 führt die LiTG gemeinsam mit den Lichttechnischen Gesellschaften der Niederlande (NSVV), Österreichs (LTG) und der Schweiz (SLG) alle zwei Jahre die internationale Fachtagung »Licht« durch. Die »Licht 2016«[14] fand mit rund 480 Teilnehmern aus elf Ländern am KIT in Karlsruhe statt, die »Licht 2018«[15] organisiert die SLG in Davos. Die Tagung hat wissenschaftliche und praxisbezogene lichttechnische und lichtgestalterische Inhalte.

In der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE) vertritt die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft die deutschen Interessen im Rahmen des Deutschen Nationalen Komitees (DNK). Dies ist ein interdisziplinäres Forum für die Diskussion aller lichttechnischen Fragen in der Schnittstellen von lichttechnischer Forschung und Entwicklung, Elektro- und Lichttechnik, Lichtkunst, Lichtdesign, Lichtarchitektur und Architektur. Im internationalen Austausch werden lichttechnische Messverfahren, Technische Berichte und ISO-Normen entwickelt, die für die europäische (CEN) und nationale (DIN) Anwendung spezifiziert werden.

Die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft ist Teil eines internationalen Kooperationsverbundes der lichttechnischen Gesellschaften in Europa.[16] Alle vier Jahre werden internationale Tagungen jeweils in einem anderen Mitgliedsland ausgerichtet, die dem europäischen Austausch dienen. 2013 fand die »Lux Europa« in Krakau, Polen, statt.[17] Die »Lux Europa 2017« geht nach Ljubljana, Slowenien.[18]

Forschung und Ausbildung

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Die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft fördert den Austausch zwischen Industrie, Lichttechnikern, Elektro- und Lichtplanern, Lichtdesignern und Hochschulen zu lichttechnischen und lichtgestalterischen Fragestellungen.[19]

Als Kooperationsprojekt entwickelte die LiTG gemeinsam mit den lichttechnischen Gesellschaften aus den Niederlanden (NSVV), Österreich (LTG) und der Schweiz (SLG) seit dem Jahr 2015 den europäischen Bildungsstandard »European Lighting Expert (ELE)«[20], um unterhalb der Hochschulausbildung vergleichbare Qualifikationen im Bereich Licht- und Beleuchtungsplanung in den beteiligten Ländern zu etablieren. Den Titel ELE erwirbt, wer vor einer nationalen Prüfungskommission einer der beteiligten Länder erfolgreich eine mehrteilige Prüfung ablegt. Der Absolvent kann sich anschließend im ELE-Register eintragen lassen. Um den Qualitätsstandard zu gewährleisten, wurde 2016 als Verein nach Schweizer Recht die »European Lighting Expert Association (ELEA)« gegründet[21], die auch das ELE-Register führt.[22]

Zur Vorbereitung auf die Prüfung, aber auch zur Vermittlung von lichttechnischem Detail-Wissen entwickelte die LiTG ihr Weiterbildungs- und Prüfungsprogramm »Geprüfter Lichtexperte (LiTG)«[23][24] aus insgesamt zehn zweitägigen Seminaren. Neben zwei Grundlagen-Modulen gibt es je vier speziell auf die Innen- und Außenbeleuchtung zugeschnittene Seminare, die alle einen großen Teil praktischer Übungen enthalten. Das Bestehen der Prüfung zum »Geprüften Lichtexperten (LiTG)« erlaubt die Registrierung als European Lighting Expert. Das Durchlaufen des Weiterbildungsprogramms ist nicht Voraussetzung zur Prüfungsanmeldung.[25]

Die LiTG gehört zu den insgesamt 15 Projektpartnern aus sieben Ländern des Europäischen Forschungsprojekts »Dynamic Light«.[26] Die Aufgabe der LiTG in dem Projekt mit der Laufzeit 1. Juni 2016 – 31. Mai 2019 liegt vor allem darin, Vorschläge für eine sinnvolle Integration von adaptiver (LED-)Beleuchtung in die Europäischen Straßenbeleuchtungsnorm EN 13201 zu entwickeln und darüber über ein Handbuch und eine Fachtagung zu informieren.

  • LiTG e. V. (Hrsg.): Baer, Roland; Seifert, Dirk; Barfuss, Meike; u. a.:Beleuchtungstechnik – Grundlagen, 4. vollstän. überrag. Aufl., Berlin: Huss Medien, 2016, ISBN 978-3341016343.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Aydinli, S.; de Boer J.; Cornelius, W.; Knoop, M.; Volz †, G.: Tageslicht kompakt – Tageslichttechnik und Tageslichtplanung in Gebäuden, Berlin, ISBN 978-3-927787-53-7.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Greiner Mai, U.; Lang, D.; Ehrenstein, W.: Über die nicht-visuelle Wirkung des Lichts auf den Menschen, Berlin, ISBN 978-3-927787-52-0.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Bodrogi, P.; Jungnitsch, K.; Khanh, T. Q.: Farbwiedergabe für moderne Lichtquellen, Berlin, ISBN 978-3-927787-30-8, [1]
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Richter, Ha.-Jo.; v. Weltzien, Henning; Festschrift zur LICHT 2012, Berlin ISBN 978-3-927787-43-4Kostenloser Download (PDF; 4,2 MB), 2012.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Bodrogi, P.; Brückner, St.; Khanh T. Q.: Farbwiedergabe für moderne Lichtquellen, Berlin, ISBN 978-3-927787-30-8, Kostenloser Download (PDF; 3,3 MB), 2012.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Umweltrelevanz von Energiesparlampen, Berlin, ISBN 978-3-927787-38-4, Kostenloser Download (PDF; 322 kB) 2011.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Klimawandel und Energieeffizienz – Konsequenzen für die Glühlampe, Berlin, Kostenloser Download (PDF; 1,3 MB) 2010.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): UGR – Verfahren zur Bewertung der Direktblendung der künstlichen Beleuchtung in Innenräumen, Berlin 2003, ISBN 978-3-927787-20-9.
  • LiTG e. V. (Hrsg.): Deutsche Lichttechnische Gesellschaft 1912–2000 Geschichte eines technisch-wissenschaftlichen Vereins, Berlin 2001, ISBN 978-3-927787-19-3.

Das Organ der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft ist die Zeitschrift „Licht“, die im Pflaum-Verlag publiziert wird. Chefredakteur ist Emre Onur, die Fachredaktion liegt bei Sigrun Heiden.[27]

Zur Förderung des lichttechnischen Nachwuchses stiftete der Vorstand der LiTG am 22. März 1979 den H.-J.-Helwig-Preis. Der heute mit mindestens 1000 € dotierte Preis wird alle zwei Jahre an Nachwuchskräfte aus Universitäten, Technischen Hochschulen oder Techniker-Schulen vergeben, die noch in der Ausbildung sind oder nicht länger als fünf Jahre im Berufsleben stehen. Der Preis ist nach dem Physiker Hans-Joachim Helwig (1905–1971) benannt, der sich um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses besonders verdient gemacht hatte. Helwig war ab 1953 Ordinarius für das Lehrgebiet Lichttechnik an der Technischen Hochschule Berlin und in den Jahren 1963 und 1964 Vorsitzender der LiTG. Der Preis wurde erstmals 1980 vergeben. Über die Preisträger entscheidet das fünfköpfige H.-J.-Helwig-Preiskomitee aus je zwei Vertretern der Lichtindustrie und den Hochschulen sowie einem Vertreter aus einer Behörde. Die Preisverleihung findet jeweils auf der Hauptversammlung des Vereins im Rahmen der Internationalen Fachtagung »Licht« statt.[28]

Einzelnachweise

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  1. Webseite der Lichttechnischen Gesellschaft, Festschrift zu 100 Jahre Lichttechnische Gesellschaft
  2. Info auf "elektro.net" zum Thema "Arbeitsplätze richtig beleuchten" vom 24. September 2012.
  3. Webseite der LTGR, am 18. Januar 2017 (Memento vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)
  4. Webseite der LiTG, Vorstellung des LiTG-Vorstandes, vom 18. Januar 2017
  5. Webseite der LiTG, Vorstellung des TWA und seiner Fachgebiete, vom 18. Januar 2017
  6. Information zur Lichttechnischen Gesellschaft auf lichtnet.de, vom 17. September 2012 (Memento vom 26. Dezember 2012 im Internet Archive)
  7. Website der Lichttechnischen Gesellschaft, Überblick zu den Publikationen
  8. Webseite der »Belektro« Berlin, Information zur Veranstaltung 2012 (Memento des Originals vom 6. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.belektro.de
  9. Online-Ausstellerkatalog der Fachmesse Efa 2015, am 18. Januar 2017 (Memento des Originals vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.efa-messe.com
  10. LiTG-Programm auf der Mutec 2016-Webseite, am 18. Januar 2017 (Memento des Originals vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mutec.de
  11. Programm des 8. Dortmunder Lichttags auf der Webseite der Elektrotechnik 2017, am 18. Januar 2017 (Memento des Originals vom 26. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.messe-elektrotechnik.de
  12. Veranstaltungswebseite der LiLe 2017, am 18. Januar 2017
  13. Veranstaltungswebseite der AUBE 2016, vom 18. Januar 2017
  14. Veranstaltungswebseite der Licht 2016, am 18. Januar 2017
  15. Veranstaltungswebseite der Licht 2018, am 18. Januar 2017 (Memento vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)
  16. Webseite von »Lux Europa« vom 4. April 2013.
  17. LUX EUROPA - allgemeine Information (Memento vom 23. August 2013 im Internet Archive)
  18. Veranstaltungswebseite der Lux Europa 2017, am 18. Januar 2017
  19. Website der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft, Ausbildung/Forschung, Karte und Links
  20. Webseite des ELE, vom 18. Januar 2017
  21. Bericht über die Vereinsgründung auf der Online-Plattform on-light vom 14. September 2016, 20. Januar 2017
  22. News auf der LiTG-Webseite vom 14. September 2016
  23. Hinweis auf die LiTG-Weiterbildung unter www.licht.de, vom 18. Januar 2017 (Memento des Originals vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.licht.de
  24. Vorstellung der Weiterbildung am 19. Juli 2016 auf der Webseite der Zeitschrift »Licht«, www.lichtnet.de, am 20. Januar 2017
  25. Information zur LiTG-Weiterbildung auf der LiTG-Webseite, vom 18. Januar 2017
  26. Webseite des Forschungsprojektes Interreg Central Europe Dynamic Light, vom 18. Januar 2017
  27. Online-Plattform der Zeitschrift „Licht“
  28. Information auf der Vereinswebseite, am 19. Januar 2017