Wer keinen Steve Jobs hat, muss die Kunden fragen
Mein Advice of the Week in den Disruptive News #16 von Deekeling Arndt Advisors:
Main Incubator, Digitalfabrik und Co. – große deutsche Banken gründen zunehmend externe Innovations- und Entwicklungsabteilungen, um den agilen Fintechs die Stirn zu bieten. So weit, so gut. Zu hoffen ist, dass sich die externen Produktschmieden nicht als erweiterte IT-Abteilungen verstehen, die Innovationsprojekte „aus dem Maschinenraum heraus“ entwickeln. Denn mit Blick auf das aktuelle App-Portfolio großer deutscher Banken scheint die entscheidende Frage in den Entwicklungsabteilungen häufig gewesen zu sein: „Welchen neuen Service können wir aus unseren aktuellen technischen Möglichkeiten heraus anbieten?“ Ob dieser Service vom Kunden gebraucht wird, geschweige denn nutzerfreundlich ist, scheint eher sekundär.
Es geht auch anders: Wenn Steve Jobs bei seinen Keynotes von dem berühmten „One more thing“ sprach, ging es um mehr als das Ausloten technischer Möglichkeiten. Die Frage, die sich Jobs zu stellen schien, lautete wohl eher: „Was braucht unser Kunde und welches intuitive Design bietet eine bestmögliche Nutzerfreundlichkeit?“ Diese Denke forderte bewusst Disruption statt Optimierung ein und rückte Kundenwünsche statt der reinen Machbarkeitsabwägung ins Zentrum. Sie war der Impulsgeber, der die technische Entwicklung vieler Produkte bis zur Innovationsreife trieb.
Wer keinen Steve Jobs hat, muss die Kunden fragen. Hier kommt die Unternehmenskommunikation ins Spiel. Ohne einen CEO mit entsprechendem Bauchgefühl für Kundenbedürfnisse, ist ein gezielter Dialog mit den Kunden Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Innovationsentwicklung. Aufgabe der Unternehmenskommunikation ist es hierbei, Kunden zur Teilnahme an diesem Dialog zu motivieren und den entstehenden Austausch zu moderieren. Denn nur durch die Berücksichtigung von Kundenperspektiven und -gewohnheiten schon während der Entwicklung entstehen im Ergebnis nutzerfreundliche Anwendungen. Und wie wir wissen, begeisterte Nutzerfreundlichkeit auch schon Boris Becker: „Bin ich schon drin? Das war ja einfach!“
Den Artikel zur Digitalfabrik findet Ihr unter http://goo.gl/amM0DX – Zugang zu den vollständigen Disruptive News mit wöchentlichen Einblicken in das Feld Unternehmerische Erneuerung findet Ihr hier http://goo.gl/58HeQS.
Wicked problems, Righteous solutions.
8 JahreMarktforschung war etwas was Steve Jobs ablehnte. Henry Ford hat es sehr gut auf den Punkt gebracht: "Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde." Eine Kundenbefragung ist daher häufig nur eine (Sub-) Optimierung des Status Quo und dreht sich um sich selbst. Echte Innovation ist hierdurch selten möglich, da es kaum Raum für Disruption gibt und diese in der Masse als statistischer Ausreißer - gerne als Einzelmeinung markiert - ausgeblendet wird. Innovation beginnt dort wo der Mainstream aussteigt.
Technical Escalation Manager ❹ Storage bei IBM
8 JahreIst die Banking-APP nun eine Innovation oder eher eine Optimierungsstrategie? Ich denke so lange eine Bank das nicht genau klärt, hilft auch kein Steve Jobs.
digital architect & tai chi instructor - challenge, clarify and cultivate…together
8 JahreHervorragend, schlicht und schön. Wird die "Innovationsorientierte" Business als unser Business-2-Business Kunde so was verstehen? Oder mahnen Sie den Kunden in der gleichen Einbahnstraße, so wie Dinosaurier wie Banken das immer getan haben? Könnte es sein, daß die Innovationsabteilungen nur Ausdruck reiner Panik sind?