Ohne Sicherheit keine (digitale) Souveränität

Ohne Sicherheit keine (digitale) Souveränität

Nur wer sich sicher fühlt, handelt souverän. Das spüren wir alle regelmäßig im Geschäftsleben, beispielsweise wenn Selbstsicherheit einer Präsentation Souveränität verleiht oder der Rückhalt durch Kolleg:innen und Vorgesetzte die eigene Verhandlungsposition stärkt. Auch im digitalen Raum ist Souveränität nicht ohne Sicherheit denkbar: Wie könnte ich dort wirklich selbstbestimmt handeln, wenn meine Daten und die  Infrastrukturen, die ich nutze, nicht vor unbefugtem Zugriff geschützt sind?

Deshalb spielen Cybersecurity und Datenschutz eine elementare Rolle für digital sovereignty oder digitale Souveränität, die in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erfahren hat. Der Begriff steht für selbstbestimmtes Handeln und Entscheiden von Bürger:innen, Unternehmen und Staaten im digitalen Raum. Zuletzt wurde vor allem die politische Ebene des Begriffs diskutiert: Deutschland und die EU streben mehr digitale Unabhängigkeit an und wollen zum Beispiel mit Gaia-X eine sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa errichten. Aber auch für Individuen, sprich uns alle als Nutzer:innen des Internets und seiner Möglichkeiten, ist digitale Souveränität sehr wichtig. Google trägt auf beiden Ebenen dazu bei, sie zu sichern.

Souveränität im Internet

Im Google Safety Engineering Center (GSEC) in München arbeiten wir tagtäglich daran, dass Menschen weltweit im Internet sicher sind und Einstellungsmöglichkeiten bezüglich der Verwendung ihrer Aktivitätsdaten haben. Wichtige Werkzeuge zum Schutz und zur Kontrolle der eigenen digitalen Identität – und damit der Souveränität  –  sind der Google Passwortmanager, der ins Google-Konto integrierte Sicherheitscheck, und die Informationen und Einstellungen im Google-Konto. Dort können Nutzer:innen unter anderem festlegen, welche Aktivitätsdaten hier gespeichert werden, ob personalisierte Werbung angezeigt wird und welche Informationen sie mit anderen teilen.

Souveränität in der Cloud

Auch mit digitaler Souveränität für die deutschen und europäischen Unternehmen sowie mit der politischen Dimension von digitaler Souveränität beschäftige ich mich seit Jahren intensiv. Google Cloud unterstützte als “Day One Member” das Projekt Gaia-X für eine europäische Dateninfrastruktur der nächsten Generation. Ich bin überzeugt: Dieses wichtige Programm zur Sicherung der digitalen Souveränität auf europäischer Ebene kann es ähnlich wie die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schaffen, ein Vorbild für viele andere Regionen der Welt zu werden.

Gemeinsam mit T-Systems-CTO Maximilian Ahrend und seinen Teams arbeiten wir bei Google Cloud daran, eine moderne und innovative Souveräne Cloud für Deutschland aus Deutschland heraus anzubieten: die T-Systems Sovereign Cloud Powered by Google Cloud.  Damit können Kunden sensible Daten und Arbeitslasten in einer souveränen Cloud verarbeiten, deren Betrieb von T-Systems kontrolliert wird, und gleichzeitig die Skalierbarkeit, Innovationskraft und Zuverlässigkeit von Google Cloud nutzen. Dieser Schritt fügt sich nahtlos in unsere Vision für digitale Souveränität in der Cloud ein. Für uns bedeutet Souveränität nicht, eine Mauer um die Cloud zu ziehen, sondern sie direkt in die Cloud zu integrieren. Dabei sind drei Säulen entscheidend, die ich hier ein bisschen näher erläutere:  

Datensouveränität

lässt die Cloud-Kunden mittels konfigurierbarer Regeln über Kontrolle, Verschlüsselung und Zugriff auf die eigenen Daten entscheiden. Bei Google Cloud können Kunden nicht nur entscheiden, wo ihre Daten gespeichert werden, sondern auch einstellen, wer welchen Zugriff darauf hat. Auch Google-Administratoren können sie den Zugriff nach eigenem Ermessen verweigern. 

Operationelle Souveränität

gewährleistet Cloud-Kunden die volle Transparenz und Kontrolle über die Zugriffsrechte, die Mitarbeiter eines Cloud-Anbieters haben – oder eben nicht. Wir bieten dabei jederzeit Transparenz, Überprüfbarkeit und Sicherheit.

Software-Souveränität

häufig auch „Survivability“ genannt, sorgt dafür, dass Kunden jederzeit und überall über ihre Cloud-Inhalte verfügen können, ohne an einen einzelnen Cloud-Anbieter gebunden zu sein. Ich bin der festen Überzeugung, dass Software-Souveränität und Survivability nur mit einem modernen Open-Cloud-Ansatz auf der Grundlage von Open-Source-Lösungen erreicht werden können. Google Cloud engagiert sich sehr für diesen Ansatz und stellt Plattformen bereit, auf denen Kunden ihre Arbeitslasten anbieterübergreifend verwalten können. Zudem bieten wir Tools, mit denen Kunden eine einzelne Schnittstelle entwickeln können, die von Anwendungen unterschiedlicher Anbieter unterstützt wird.

Nachhaltig souverän

Basierend auf diesen Säulen bietet Google Cloud ein ganzes Spektrum an flexiblen, souveränen Cloud-Lösungen. In Deutschland bauen wir dieses Angebot nicht nur durch Partnerschaften wie jene mit T-Systems aus, sondern auch durch Investitionen in Infrastrukturen. Erst vor kurzem haben wir zwei neue Cloud-Großprojekte hierzulande vorgestellt: Nur 20 Kilometer vom weltgrößten Internetknoten DE-CIX Frankfurt entfernt, nehmen wir 2022 in Hanau eine zusätzliche Cloud-Anlage in Betrieb, während wir in Berlin-Brandenburg Googles zweite Cloud-Region in Deutschland ansiedeln werden. Sie bietet zusätzliche Optionen für deutsche Kunden und stellt sicher, dass Unternehmen und Institutionen ihre Produkte und Services zuverlässiger und mit geringeren Latenzzeiten bereitstellen können. 

Mit dem jüngsten, rund eine Milliarde Euro umfassenden Investitionsprogramm geht eine weitere Art der Souveränität einher, die ich auch persönlich und als Mitglied des Google Sustainability Board für besonders wichtig halte – Unabhängigkeit von CO2-verursachender Energie: Wir haben mit unserem Partner Engie Deutschland eine Vereinbarung getroffen, nach der dieser in den kommenden Jahren mehr als 140 Megawatt an Solar- und Windenergie an Google liefern wird, damit ab 2022 zu jeder Stunde rund 80 Prozent der an unsere Rechenzentren gelieferten Energie aus CO2-freien Quellen stammt. Bis 2030 sollen es dann 100 Prozent sein. Durch diese Partnerschaft stellen wir sicher, dass eine der grünsten Clouds noch grüner wird. Wir erweitern die Kapazität, ohne die bestehenden regenerativen Stromressourcen in Deutschland mit unserem Verbrauch zu verringern – unsere Kunden und wir genießen dann gewissermaßen „nachhaltige Souveränität“.

Mehr dazu, wie wir Google Cloud Kunden helfen ihre #DigitalSovereignty-Ziele zu erreichen, gibt es in meinem Talk zum Thema "Advancing Digital Sovereignty" im Rahmen der Cloud Next '21 (auf Englisch). 

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