Kann ein "Ich-Mensch" zum "Wir-Mensch" mutieren?
Als Executive Coach und FK-Trainer beschäftige ich mich nun seit langen Jahren mit dem Thema Soziale Kompetenz einer Führungskraft. Schließlich ist es eines der wichtigsten Kernkompetenzen.
Zuerst setzen wir diesen Menschen in einen kleinen Chefsessel , die sie sich durch ihre Leistung verdient haben. Oftmals Leistung, die insbesondere dadurch erreicht wurde, weil die Person ein Alphamännchen /-weibchen war und ist.
Im Chefsessel sitzt es sich zuerst einmal ganz gut....Das Ego wird genährt und blüht weiter auf. Aber da war doch was mit Empathie, Fürsorge, Motivation, Vorbild und Vertrauen, Fördern und Fordern,.....und ein Team voller Menschen, an denen all diese Merkmale angewendet werden sollten.....behauptet zumindest die Wissenschaft.
- Die persönlichkeitszentrierten Führungsstilforschungen der Ohio-Schule nach Fleishman: Die Aufgabenorientierung und Mitarbeiterorientierung, welche die individuellen Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeitenden widerspiegeln, machen eine gute Führung aus.
- Schütz und Koop legten bei ihrer Untersuchung den Fokus auf die Mitarbeiterzufriedenheit in Zusammenhang mit dem Führungsverhalten (77%) mit den Variablen Vorbildfunktion, Vertrauen, Kommunikation, Information, Förderung, Unterstützung und Weiterbildung.
- Hofbauer´s Studie: 80% der befragten Unternehmen sehen die Entscheidungskompetenz als den wichtigsten Aspekt guter Führung. Danach folgen Konfliktlösung-,Verantwortungs-, und Problemlösungsfähigkeit bzw. Vorbildfunktion
- Schmidt und Hafner stellten in ihrer Untersuchung fest, dass unter anderem die Variablen Durchsetzungsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit, Begeisterungsfähigkeit und die Vorbildfunktion zu den wichtigsten Führungskompetenzen gehören.
- Prof. Pelz stellte mit seinen Studien (Interviews mit über 7000 Geschäftsführern) fest, dass transformationale Führungskompetenzen, wieVorbild (Identification),Ziele und Perspektiven (Inspiration), Lernfähigkeit und Unterstützung (Stimulation), Kommunikation und Fairness (Consideration), Ergebnisorientierung (Enabling), Unternehmerische Haltung (Innovation) zum wirtschaftlicher Erfolg durch Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit führen.
- und noch viele weitere.....
Alle Untersuchungen und Studien, zeigen auf, wie wichtig es ist, als Führungskraft eine starke soziale Kompetenz zu haben. Echtes Interesse am Menschen, an seinem Mitarbeiter und am Miteinander ist Grundvoraussetzung.
Ist das alles was wir von dieser Führungskraft erwarten erfüllbar? Diese obigen Kernkompetenzen.....können diese in ihm entdeckt und entfacht werden? Schließlich war es ja in der Stufe zuvor nicht wirklich notwendig.
Was glauben Sie? Kann ein "Ich-Mensch" zu einem "Wir-Mensch" mutieren?
Was sind ihre Erfahrungen und Beobachtungen an sich selbst oder an anderen?