"4-Tage Woche für Alle" - Ein Beispiel, wie innovative KMUs dem Fachkräftemangel begegnen können.

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Inspirational Fact(s)

Mehrere Studien, darunter auch die Gartner Studie „Evolve Your EVP to a Human Deal by Offering Radical Flexibility” vom Nov. 2022, haben gezeigt, dass motivierte Mitarbeiter bereit sind, größere Leistungen zu erbringen, je flexibler das Arbeitsumfeld ist.

Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel in IT-Berufen vielerorts in Deutschland zum großen, manchmal zum größten, Problem. Die @Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) geht von einem entgangenem Wertschöpfungspotenzial von fast 100 Milliarden Euro pro Jahr aus (Basis: 2022). Für IT-Dienstleister entwickelt sich dadurch eine außergewöhnliche Konstellation: Sie leiden wie andere Unternehmen auch unter dem Fachkräftemangel. Für Ihr Geschäft kann er aber gleichzeitig auch Treiber sein, wenn sie es schaffen, sich durch innovative Ansätze und flexible Angebote für die raren Fachkräfte interessant zu machen.

Ein Role Model kann da der T Business Partner und Cloud-Explorer Blue-Zone GmbH sein, der bereits vor 6 Jahren eine 4-Tage Woche eingeführt hat.

Und ich hatte auf der #DIGITALX South 2024 in München Gelegenheit mich mit demjenigen zu unterhalten, der diese mutige Entscheidung damals zu verantworten hatte: Dr. Richard Mayr , Gründer der BLUE-ZONE.

Richard, seit wann und warum gibt es die 4-Tage-Woche bei der BLUE-ZONE?

Dr. Richard Mayr: Die Entscheidung, die 4-Tage-Woche einzuführen, trafen wir im Jahr 2018. Als kleineres Unternehmen mit begrenzten Ressourcen mussten wir kreative Wege finden, um unsere Mitarbeiter zu binden und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Durch meine enge Zusammenarbeit mit Microsoft hatte ich früh erkannt, dass flexible Arbeitsmodelle entscheidend dafür sind, ob ein Unternehmen für High-Performer attraktiv ist. Denn bereits 2016, als Microsoft Deutschland von Unterschleißheim nach München umzog, wurde das Thema der modernen Arbeitsgestaltung dort nicht nur unternehmensintern, sondern auch medial breit diskutiert.

Gab es dann bestimmte Auslöser oder Indikatoren, die Dich zu diesem Schritt bewegt haben?

Dr. Richard Mayr: Ja, es gab mehrere Indikatoren. Ein besonderer Moment war, als ein Mitarbeiter ein neues Arbeitsmodell für sich verhandeln wollte. Dieser Vorschlag fand nicht nur bei mehreren Kollegen Anklang, sondern traf auch bei mir einen Nerv. Zudem fiel auf, dass die kreative Leistung unserer Mitarbeiter freitags merklich abnahm – die „Luft war einfach raus“. Diese Beobachtung, zusammen mit meinem Gefühl, dass dies der richtige Schritt war, führten zur Einführung der 4-Tage-Woche. Rückblickend war diese Entscheidung instinktiv, da die Studienlage zu diesem Zeitpunkt kaum belastbare Daten bot.

Wie haben Eure Kunden und Partner auf die Einführung der 4-Tage-Woche reagiert?

Dr. Richard Mayr: Überraschenderweise durchweg positiv! Anfangs hatten wir Bedenken, wie Kunden und Partner reagieren würden, wenn wir nur bis Donnerstag erreichbar sind. Doch unsere Antwort auf diesbezügliche Anfragen war stets offen und positiv. Wir haben auch eine 24/7-Hotline für Störungsfälle eingerichtet, um sicherzustellen, dass wir in Notfällen immer erreichbar sind. Dies hat nicht nur Vertrauen geschaffen, sondern auch als Eisbrecher in Gesprächen gedient.

Kannst Du uns etwas über die Herausforderungen erzählen, die Ihr auf dem Weg zur 4-Tage-Woche meistern musstet?

Dr. Richard Mayr: Eine der größten Herausforderungen war die Umstellung der Arbeitsverträge und die Implementierung der 24/7-Hotline. Es war wichtig sicherzustellen, dass unsere Produktivität und Servicequalität nicht darunter leiden. Außerdem mussten wir die Bedenken und Erwartungen unserer Mitarbeiter managen und eine Kultur des Vertrauens schaffen. Mit der Unterstützung des ganzen Teams und der positiven Resonanz unserer Partner konnten wir diese Herausforderungen jedoch erfolgreich meistern.

Patrizia Ingrassia , Eure Head of Marketing bei der BLUE-ZONE, hat mir gegenüber mal erwähnt, dass die Einführung der 4-Tage-Woche Mut und Zuversicht verlangt. Siehst Du das auch so? Welche konkreten Vorteile habt Ihr durch diese damals bahnbrechende Entscheidung erfahren?

Dr. Richard Mayr: Ja, da hat Patrizia recht. Mut und eine positive Einstellung Neuem gegenüber gehört auf jeden Fall dazu. Die Einführung der 4-Tage-Woche hat aber mehrere konkrete Vorteile mit sich gebracht. Unsere Mitarbeiter sind motivierter und produktiver, und wir haben festgestellt, dass die Qualität der Arbeit gestiegen ist. Auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat deutlich zugenommen, was sich positiv auf die gesamte Unternehmenskultur auswirkt. Außerdem hat sich gezeigt, dass wir durch die Flexibilität im Arbeitsumfeld auch neue Talente anziehen konnten, die unsere innovativen Arbeitsmodelle schätzen.

Welche Ratschläge würdest Du anderen Unternehmen geben, die über die Einführung flexibler Arbeitsmodelle nachdenken?

Dr. Richard Mayr: Jedes Unternehmen muss für sich entscheiden, welches Modell am besten passt. Wichtig ist, die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erkennen und mutig neue Wege zu gehen. Flexibilität im Arbeitsumfeld kann die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern. Es erfordert jedoch eine klare Kommunikation und das Vertrauen in das Team, dass diese Veränderungen auch erfolgreich umgesetzt werden können. Der Mut, neue und manchmal unbekannte Wege zu gehen, zahlt sich in der Regel aus.

Zum Abschluss: Wie siehst Du die Zukunft der Arbeitsmodelle und welche Rolle wird BLUE-ZONE dabei spielen?

Dr. Richard Mayr: Ich denke, dass flexible Arbeitsmodelle in der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung bieten zahlreiche Möglichkeiten, Arbeitsprozesse effizienter und flexibler zu gestalten. BLUE-ZONE wird weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen und innovative Lösungen entwickeln, die unsere Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen unterstützen. Unsere Erfahrung mit der 4-Tage-Woche hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und wir werden auch in Zukunft mutig neue Wege beschreiten.

Vielen Dank, Richard, für die wertvollen Einblicke!

Weitere Tipps und Empfehlungen

1. Wie sich der Fachkräftemangel auf das Geschäfts von IT-Dienstleistern auswirkt, könnt Ihr in der Cloud-Explorer Digitalisierungsstudie nachlesen.
2. Statistiken zum Fachkräftemangel in Deutschland findet Ihr hier: https://de.statista.com/themen/887/fachkraeftemangel/#topicOverview
3. Kompetente IT-Experten, wie die BLUE-ZONE, die Euch fachkundig bei Digitalisierungsprojekten unterstützen können, findet Ihr auf www.Cloud-Explorer.de .

Vielen Dank fürs Reinschauen! Ich hoffe, es war wieder etwas Interessantes für Euch dabei.

Ich freue mich sehr über Euer Feedback.

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