Sie sollten gehen aber nicht auf die Barrikaden
Sie sollten einen Master machen wenn sie können und schauen, ob VW Wort hält. Wenn nicht, auch kein Problem, denn dann wäre VW ohnehin nicht der richtige Arbeitgeber für sie gewesen und ein guter Master wird in jungen Jahren dann sicher fast überall einen besseren Arbeitgeber finden als solch ein VW (in Anlehnung an die Bremer Stadtmusikanten :-). Oder sie sollten das Angebot kostenfrei mit dem Bachelor gehen zu dürfen annehmen und vielleicht bei einem anderen Automobilhersteller anheuern, der erfolgreicher ist, gerne auch im Ausland.
Was viele der Reaktionen auf diesen Fall widerspiegeln, ist die Meinung, dass der eigentliche Adel im Unternehmen die Malocher und nicht die Manager sind, denke ich. Eine Meinung von Leuten, die aber lieber einen besser bezahlten Manager-Job hätten, vermutlich. Was man die VW-Kollegen vom Band hätte fragen sollen ist: "Was würden Sie Ihrem eigenen Kind raten, wenn es in der Situation der VW-Studenten wäre?". Was wenn es nach zwei Jahren am Band zu hören bekäme, dass die freigewordenen Stellen in den Fachabteilungen mit den neuen Absolventen besetzt werden weil die einfach näher an der Materie sind und die Erfahrung am Band das nicht kompensiert? Oder es bekäme zu hören, dass es leider noch keinen Job in den Fachabteilungen gibt und auch keinen mehr am Band weil die Produktion runtergefahren bzw. stärker automatisiert werden muss. Dann müsste es sich eine Stelle für Studierte bei einem anderen Arbeitgeber suchen, der ihm dann womöglich auch sagen würde, dass die Erfahrung als Hilfsmonteur bei VW nicht vor- sondern nachteilig ist.
Von der Pieke auf lernen? So wie seinerzeit Admiral Jacky Fisher oder Admiral John Jellicoe, der "deck hands" gute Ratschläge geben konnte, wie sie ihre Arbeit als Matrosen am besten verrichten und ihnen das auch demonstrieren konnte, selbst als er schon Flottenoberbefehlshaber war? Er wurde durch David Beatty ersetzt, der relevanter befähigt war. Von der Pieke auf lernen heißt nicht zuerst ein Studium machen um danach als ungelernter Hilfsarbeiter zu arbeiten sondern eine relevante Berufsausbildung, die Gesellenprüfung gut bestehen und dann einen Meister mit der Möglichkeit eines späteren Studiums oder aber gleich einen Master nach erfolgreich abgeschlossenem dualen Bachelor-Studium. Die Reaktionen auf diesen Fall von VW-Mitarbeitern am Band lassen meiner Meinung nach nicht viel Gutes für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg von VW erwarten. Ich jedenfalls würde nicht auf eindeutige Meinungen oder Ratschläge von Leuten hören, die es selbst nicht dahin geschafft haben, wo sie gerne wären und die wahrscheinlich wollen, dass es ihre eigenen Kinder einmal besser haben als sie selbst.
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Stagiaire Safran Aircraft Engines | Master Aérospatial - TU Braunschweig | Ingénierie mécanique - l'UTC
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