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Wie seriös ist der 𝗗𝗲𝘂𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗡𝗮𝗰𝗵𝗵𝗮𝗹𝘁𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁𝘀𝗽𝗿𝗲𝗶𝘀 (𝗗𝗡𝗣), der heute und morgen wieder mit viel Prominenz verliehen wird? 🤔 Das hat sich unsere Flip-Redaktion gefragt und gemeinsam mit DER SPIEGEL mehrere Monate recherchiert. Das Ergebnis: ⬇️ Zur Verleihung des DNP pilgern Jahr für Jahr mehr als 1000 Menschen ins Maritim Hotel am Düsseldorfer Flughafen. Das vegetarische Menü der Abendgala kommt vom Sternekoch, die Showeinlagen von Weltstars. Auch die Bundesregierung hat den Preis mit groß gemacht. Zum 15-jährigen Bestehen hielt Olaf Scholz die Festrede. Seine Vorgängerin Angela Merkel hatte mehrfach die Schirmherrschaft übernommen. Und: Der DNP erhielt Gelder von mehreren Ministerien, zusammen mindestens 4,9 Millionen Euro. Bis heute heißt es auf der Website, man vergebe die Auszeichnungen "in enger Kooperation mit der Bundesregierung". Bei Nominierten und Preisträgern entsteht daher leicht der Eindruck, der DNP sei eine Art Bundesnachhaltigkeitspreis. In Wahrheit steckt hinter dem Preis vor allem der Fernsehmoderator Stefan Schulze-Hausmann, der mit Sendungen wie "Teleshop" auf Sat.1 oder "Nano" auf 3sat bekannt wurde. Vergeben wird die Auszeichnung von einer "Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis". Die ist jedoch keine Stiftung, sondern ein Verein. In dessen Satzung ist festgelegt, dass für die "operative Umsetzung des Nachhaltigkeitspreises" ein "Generalauftragnehmer" beauftragt wird. Bisher war das in jedem Jahr die Coment GmbH. Gründer und alleiniger Geschäftsführer dieser Firma ist: Stefan Schulze-Hausmann. Wie viel er persönlich über die Jahre mit dem DNP verdient hat? "Keine Angabe." Seit 2023 erhält der DNP keine finanziellen Mittel der Bundesregierung mehr. Trotzdem hat er weiter damit geworben, mit verschiedenen Ministerien zusammenzuarbeiten, obwohl die das zum Teil bestreiten. In einer E-Mail an die Nominierten hieß es in diesem Jahr etwa, der Unternehmenspreis werde "zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium" vergeben. Auch das Logo des Ministeriums hat der DNP genutzt, etwa auf seiner Website. Auf Nachfrage heißt es im Wirtschaftsministerium (BMWK): "Es besteht keine Zusammenarbeit zwischen dem DNP und dem BMWK." Und: Dass "der DNP das BMWK fälschlicherweise als Partner benennt, war uns nicht bekannt". Schulze-Hausmann teilt mit: Man habe nach dem Verlauf der Korrespondenz und der Gespräche "von einer ideellen Partnerschaft ausgehen" können. Das Ministeriums-Logo ist mittlerweile von der Website verschwunden. Die ganze Geschichte von Leoni B., Benedikt Dietsch, Christian Salewski und Felix Rohrbeck gibt es jetzt beim Spiegel und bei Flip. Darin lest ihr auch, warum der Fall im Entwicklungsministerium (BMZ) der internen Korruptionsprävention vorgelegt wurde. ➡️ Links in den Kommentaren. Wir freuen uns, wenn ihr uns mit einem Abo unterstützt. 💚 #Leseempfehlung #DeutscherNachhaltigkeitspreis #DNP #Journalismus #Recherche #letsflip Bild: Frank Fendler

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