𝗩𝗶𝗲𝗹 𝗦𝗰𝗵𝗮𝘁𝘁𝗲𝗻, 𝘄𝗲𝗻𝗶𝗴 𝗟𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗶𝗺 𝗞𝗼𝗮𝗹𝗶𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝘃𝗲𝗿𝘁𝗿𝗮𝗴
Die veröffentlichten Eckpunkte schaffen nicht die dringend notwendige #Aufbruchstimmung. Immerhin greifen sie Forderungen der sächsischen IHKs auf: So ist die kritische Überprüfung der Stellenzahl in der Landesverwaltung notwendig, um der demografischen Entwicklung im Freistaat Sachsen gerecht zu werden. Der öffentliche Dienst muss sich an das rückläufige Erwerbspersonenpotenzial anpassen.
Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig, erklärt: „Derzeit fehlt dem Freistaat ein wirkungsvolles strategisches Instrument, um in zukunftsweisende Wirtschaftsprojekte, Innovationen, Forschung und #Technologietransfer zu investieren. Hinzu kommt: Haushaltszwänge und bürokratische Hürden bewirken, dass, abhängig von Wahlperioden, nur punktuelle kleinteilige Maßnahmen umgesetzt werden können. Solch ein Instrument brauchen wir, welches auf der Basis eines ganzheitlichen wirtschafts- und industriepolitischen Konzeptes #Wachstumsimpulse setzen kann. Aus unserer Sicht eignet sich dafür – trotz des jetzt geplanten Sachsenfonds – besser eine Zukunftsstiftung, die umgesetzt werden sollte.“
Max Jankowsky, Präsident der IHK Chemnitz, äußert sich zur geplanten Neufassung des Sächsischen Vergabegesetzes: „Sachsen benötigt wieder mehr unternehmerische Freiheit und weniger staatliche Regulierung. Deshalb sehen wir die im sächsischen #Koalitionsvertrag verabredeten Änderungen des Vergabegesetzes kritisch und als nicht zielführend an. Der beabsichtigte Vergabemindestlohn von deutlich über 15 Euro führt zu höheren Kosten und erschwert die Teilnahme an öffentlichen #Ausschreibungen, vor allem für kleinere Unternehmen. Diese Unternehmen im Freistaat haben es ohnehin schon schwer genug, gegen Großunternehmen zu bestehen, und werden dadurch noch weiter überfordert.“
Eine bittere Pille ist auch die vereinbarte Qualifizierungszeit für Ehrenamt und Beruf. Für die Unternehmen bedeutet dies neue Ausfallzeiten bei ihren Mitarbeitenden. Angesichts des #Fachkräftemangels und der schlechten Wirtschaftslage sind solche Mehrbelastungen unverantwortlich.
„Dass Sachsen den Weg einer arbeitgeberfinanzierten Qualifizierungszeit, besser bekannt als #Bildungsurlaub, bislang nicht mitgegangen ist, war eine kluge Entscheidung, da sie nachweislich nicht funktioniert. Warum der Freistaat dies plötzlich anders sieht, lässt sich nicht plausibel erklären. Weniger Auflagen und mehr Flexibilität bei der Weiterbildungsförderung und die längst überfällige Ausweitung des #Meisterbonus auf Fachwirte hätten deutlich mehr auf die Belange der Unternehmen und ihrer Beschäftigten eingezahlt.“ merkt Dr. Andreas Sperl, Präsident der IHK Dresden, kritisch an.
Die Koalition muss nun den Beweis antreten, wie sie unter den Rahmenbedingungen einer #Minderheitsregierung für Stabilität und Verlässlichkeit sorgen wird. Die Sächsischen IHKs stehen bereit, um Expertise und Sachverstand einzubringen.
#IHKChemnitz
Geschäftsführer | IT Security Manager (IHK) | Business-Transformation-Experte (IHK) | Trainer für kfm. Berufe, DATEV, Projektmanagement und Informatik
1 WocheZunächst einmal: Herzlichen Glückwunsch zur neuen Position und zur Übernahme einer so zentralen und bedeutenden Aufgabe! Dennoch stellt sich die Frage, wie repräsentativ die IHK tatsächlich für die gesamte regionale Wirtschaft ist. Eine Befragung der Mitgliedsunternehmen wäre sicherlich spannend, denn persönlich fühle ich mich von der IHK beispielsweise nicht ausreichend vertreten. Ab wann zählt man eigentlich “zur Wirtschaft”? Orientiert sich das an Gewinnzahlen, der Anzahl der Mitarbeitenden oder anderen Kriterien? Gerade kleinere Betriebe, die in ihrer Gesamtheit eine wichtige Basis darstellen, scheinen oft unterrepräsentiert zu sein. Ein interessantes Gedankenexperiment, das vielleicht mehr Aufmerksamkeit verdient.