Dieses Kohlekraftwerk ist während der Dunkelflaute nicht gelaufen. Dabei wäre es verfügbar gewesen. Warum? Der Staat tut etwas, das auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint. Um die Energieversorgung zu sichern, hält er Reservekraftwerke vor (sowie den Kohlekraftwerksblock Herne 4 rechts auf dem Bild). Ich war letzte Woche dort. Hier arbeiten jeden Tag dutzende Menschen - obwohl das Kraftwerk nicht läuft. Es ist ausschließlich für den Notfall da. Solche Notfallbereitschaften kosteten den Staat zuletzt 280 Millionen Euro. ABER: Als der Strompreis am 12. Dezember auf ein Rekordhoch stieg, ging Herne nicht ans Netz. Dabei hätte das den Strompreis senken können. Warum ist das so? Ich habe Experten gefragt, und die sagen: Es ist so vorgesehen. Reservekraftwerke sind da, um Stromnetzüberlastungen zu verhindern (Netzreserve) oder sicherzustellen, dass jeder Stromnachfrager auch Strom bekommt (Kapazitätsreserve). Aber sie sind nicht da, um Preisspitzen zu glätten. Warum nicht? Weil Strompreisspitzen gar nicht per se schlecht sind. Sie gehören zu einem funktionierenden Markt, der über Preissignale Anreize setzt. Zum Beispiel Anreize, flexibler Strom zu verbrauchen oder Anreize, mehr Batteriespeicher zu bauen. Neben der Diskussion über einen weiteren Kohleausstieg ist deshalb vielleicht auch eine Diskussion darüber wichtig, ob Preisspitzen eigentlich wirklich so skandalös sind, wie sie zuletzt teils wahrgenommen wurden. Was denken Sie? Den Artikel gibt es in der aktuellen Ausgabe des Handelsblatt. Das Foto stammt von Steag/ Iqony. Meinen Besuch in Herne ermöglicht haben Daniel Mühlenfeld und Christoph Dollhausen - herzlichen Dank noch einmal dafür!
Die Argumentation ist etwa so sinnvoll wie die folgende: Für die Entwicklung des Immunsystem ist die frühkindliche Auseinandersetzung mit Antigenen förderlich. Deshalb versuchen Sie es mal mit dem Biss einer Schwarzen Mamba. Merke : Die Dosis macht das Gift
Wir sind mit Awattar Pioniere des dynamischen Stromtarifs und einer der europäischen Marktführer (Simon und Peter haben hier etwas großartiges geleistet). Aus der Perspektive eines Haushaltskunden mit steuerbaren Lasten sind Preisflexibilitäten im Markt eine große Chance. Bei Industrieprozessen tun wir uns deutlich schwerer mit der Flexibilität. Und es gehört eben auch zur Wahrheit, dass der ungesteuerte und leider ideologisch überlagerte Ausbau der Erneuerbaren große Herausforderungen für eine führende Industrie- und Exportnation mit sich bringt. Wenn andere Probleme hinzukommen, schlägt Existenzangst eine energiepolitische Linie, die sich mit vielen grundlegenden Unsicherheiten, technischen und kaufmännischen Fragestellungen belastet sieht. Ich sehe daher nicht Preisschwankungen generell aber doch seismologische Maximalausschläge wie zu Zeiten der kalten Dunkelflaute als systemische Gefahr. Sie sind ein untrügliches Zeichen für ein Planungsdefizit und deswegen ist es nicht nachvollziehbar wenn sie mit „werden wir immer haben“ kommentiert werden. Wir brauchen Transformation und keine Disruption. Letztere halten wir bei dem großen Druck, der auf unserer Gesellschaft sicherheits-, wirtschafts- und sozialpolitisch lastet nicht aus.
Wir leben in einer Zeit, die Deutsche Logik und die Energiesicherheit auf der übrigen Welt klar trennt. Alle machen alles richtig (bzw. entwickeln ihre Länder und holen auf.) Ich sehe, daß sogar die Chinesen noch weit weniger Umweltbelastung generieren als andere. Also das eine Kohlekraftwerk macht bei der Rettung der Welt den Unterschied! Die 300 weiteren die China bauen wird, haben auf das Klima keinen Einfluß. Wer Nationalen Umweltschutz betreibt sollte besser noch einmal die Schulbänke drücken. Egal, ich halte meine Augen auf wenn die nächsten weltbewegenden Neuerungen bei den Atomkraftwerken gebaut werden. Inzwischen hoffe ich, daß Asien Thorium Kraftwerke schnell und günstig baut. 4 Jahre und 1500 $ /Kw Standard sind möglich. Dann können wir im Globalen Süden alle mit diesen Kraftwerken versorgen. Dazu bracht keiner Deutschland. Das machen wir wie bei den Autos, so ganz nebenbei, rechts vorbei an dem Stau. (Hier - Denkblockaden).
Die Antwort auf Ihre Frage „Warum?“ Die Dunkelflaute war vorhersehbar und die Energieversorger sowie die Netzbetreiber haben im Vorfeld den Bedarf an Strom offensichtlich richtig abgeschätzt. Ein Kohlekraftwerk wäre viel zu träge, um relativ „schnell“ Strom liefern zu können. Dazu verwendet man Peaker, also Gaskraftwerke die im simple cycle betrieben werden. Wenn Sie in Herne waren haben Sie sicher auch vor der 8000H Gasturbine gestanden. Die ist für diesen Peaker Einsatz sicher etwas zu groß, wäre aber dennoch möglich wenn ein Bypass verbaut wurde.
Preisschwankungen von -130€/MWh bis 900€/MWh halte ich für ungesund und für ein Problem für produzierendes Gewerbe. Bei Zugticket oder Benzinpreisen sind ja auch Schwankungen vorhanden, aber Morgens 1 €/Liter und Abends 3€/Liter wären da auch etwas übertrieben und der Erfolg vom Deutschlandticket liegt ja auch daran, dass man sich endlich nicht darum kümmern muss. Warum sind AI Pauschalreisen beliebt?.
Bock zum Gärtner oder pfeifen im Walde. Suchen Sie sich bitte das für Sie passende aus. Ich wünsche mir, denn heute ist ja wünsch-Dir-was 😅, politische und wirtschaftliche Kompetenz und Realismus statt völlig verdrehte ideologische Pseudo-Argumentation. Wir haben die höchsten Strompreise in Europa, was der Industrie und dem Wohlstand im Land massiv schaden, aber noch nie da gewesene Preisspitzen sind gar nicht mal so schlecht!? Da muss man erstmal drauf kommen…
📢 ❝ 𝗦𝗶𝗻𝗱 𝗣𝗿𝗲𝗶𝘀𝘀𝗽𝗶𝘁𝘇𝗲𝗻 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘄𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘀𝗼 𝘀𝗸𝗮𝗻𝗱𝗮𝗹ö𝘀❓ ❞, fragt Catiana Krapp, Handelsblatt. Laut Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, eine lesenswerte Einordnung zu #Dunkelflauten. #Versorgungssicherheit, #Kraftwerksstrategie und Ökonomen die #Strompreisspitzen bewerten 👉 In Ihrem Fazit kommt Krapp zu folgender Feststellung und Frage: "Neben der Diskussion über einen weiteren Kohleausstieg ist deshalb vielleicht auch eine Diskussion darüber wichtig, ob Preisspitzen eigentlich wirklich so skandalös sind, wie sie zuletzt teils wahrgenommen wurden. Was denken Sie?" https://www.linkedin.com/posts/frank-oesterwind_energie-warum-deutschland-extrem-hohe-strompreise-activity-7277295007869370368-n_fu
Gab es eigentlich Stromausfälle - oder ist die Chose geendet wie die anderen in den letzten 30 Jahren angekündigten/herbeigesehnten Zusammenbrüche unserer Stromversorgung?
Ich denke: Anreize flexibler Strom zu verbrauchen..Wtf!? So bin ich nicht sozialisiert, sonst hätte ich ja eine eine Ampel an jedem Schalter und an jeder Steckdose. Außerdem ist es mir auch egal ob die kWh 25 Cent oder 6 Euro kostet (in der Spitze). Entweder ich brauche Strom oder ich brauche keinen Strom. Wer sagt denn „oh der Strom ist billig“ ich mache mir jetzt mal eine Ente im Ofen. Man heizt ja auch nicht im Sommer weil das Gas billig ist. Ich finde es schon merkwürdig das die Spritpreise x-mal pro Tag wechseln. Wieso? Macht das im Schnitt einen unterschied für Anbieter und Kunden?
Redakteurin für Energie-Themen @Handelsblatt
1 TagHier ist noch der Link zum Artikel: https://hbapp.handelsblatt.com/cmsId/100090935.html?utm_medium=app&utm_source=verschicken&utm_campaign=freiartikel