🤔 Leistungen für vermeintlich unwillige #Bürgergeldempfänger*innen runter, #Rentenalter rauf, und schon schrumpft die #Fachkräftelücke? Ein genauerer Blick auf die Zahlen entlarvt solche Forderungen als Polemik, so eine neue WSI-Analyse. 👩👦👦 Beispiel Bürgergeld: Rund 1/3 der Personen in der Grundsicherung ist gar nicht erwerbsfähig, die meisten davon sind Kinder. Viele erwerbsfähige, nicht-arbeitslose Personen arbeiten in niedrig bezahlten Jobs und erhalten daher „aufstockende“ Leistungen, sind in Ausbildung oder übernehmen Sorgetätigkeiten. 🦥 Von den 1,7 Mio. erwerbsfähigen, arbeitslosen leistungsberechtigten Menschen im Bürgergeldbezug haben die meisten keine abgeschlossene Berufsausbildung. Verschwindend gering ist die Zahl der Menschen in dieser Gruppe, die sich weigern, eine angebotene Erwerbstätigkeit aufzunehmen: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) weist dafür zwar keine genaue Quote aus. Doch kann man sich daran orientieren, dass laut BA 2023 lediglich 2,6 % der erwerbsfähigen Bürgergeldbeziehenden ein oder mehrmals eine Leistung gekürzt wurde. Dabei handelte es sich ganz überwiegend um Sanktionen wegen Meldeversäumnissen, der Anteil der Sanktionen wegen verweigerter Arbeitsaufnahme war noch viel geringer. 🧓 Beispiel Rente: Vielen Beschäftigte mit körperlich oder psychisch belastenden Tätigkeiten erscheint es aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen schlicht nicht möglich, überhaupt bis zur heute regulären Verrentung erwerbsfähig zu bleiben – geschweige denn darüber hinaus. Gut ein Viertel aller repräsentativ befragten Beschäftigten äußerten in einer WSI-Studie von 2023 entsprechende Zweifel, unter den mit stark belastenden Arbeitsbedingungen sogar knapp 60 %. „Für sie würde eine Erhöhung des Rentenalterns faktisch eine Rentenkürzung bedeuten.“ 🏫 Unser WSI skizziert nachhaltige Strategien zur Sicherung von #Fachkräften. Es brauche vielmehr Investitionen u.a. in #Weiterbildung, in betriebliches #Gesundheitsmanagement, insbesondere für ältere Beschäftigte, und in #Kinderbetreuung & #Schulen. Weiterhin wäre der Aufbau einer inklusiven Bildungsstruktur nötig. Was denkt ihr darüber? Alles Polemik? Mehr investieren?
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