Zusammenstöße mit Polizei bei Demo vor Georgiens Parlament
Bei erneuten proeuropäischen Protesten in Georgiens Hauptstadt Tiflis ist es gestern Abend vor dem Parlament zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Polizei gekommen.
Maskierte Polizisten in Schutzausrüstung setzten Gummigeschoße, Tränengas und Wasserwerfer ein, um Demonstrierende zu vertreiben, die mit Feuerwerkskörpern warfen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete.
Präsidentin: Kein Rücktritt ohne Wahl
Die proeuropäische Präsidentin Georgiens, Salome Surabischwili, will unterdessen nach eigenen Worten nicht aus dem Amt scheiden, bis die umstrittene Parlamentswahl vom Oktober wiederholt wird. „Solange es keine neuen Wahlen gibt und ein Parlament, das einen neuen Präsidenten nach neuen Regeln wählt, wird mein Mandat andauern“, sagte Surabischwili gestern in einem Interview mit der AFP.
Die Regierungspartei Georgischer Traum hatte nach ihrem von Betrugsvorwürfen überschatteten Sieg bei der Parlamentswahl mit ihrer Parlamentsmehrheit die Wahl eines neuen Staatspräsidenten am 14. Dezember beschlossen.
Die großen Proteste in dem Kaukasus-Staat hatten am Donnerstagabend begonnen. Sie richten sich insbesondere gegen den von Regierungschef Irakli Kobachidse angekündigten Aufschub der EU-Beitrittsverhandlungen des Landes bis 2028.